Rummelsberger Diakonie fordert einen Paradigmenwechsel in der Inklusion
Mehr lesenNürnberg – Das Rummelsberger Forum beschäftigt sich im Jahr 2023 mit dem Thema Inklusion. „Wenn Sie Menschen auf der Straße ansprechen, was sie darunter verstehen, werden Sie höchst unterschiedliche Antworten erhalten“, sagt Vorstand der Rummelsberger Diakonie Peter Barbian bei der Begrüßung der etwa 120 Gäste am 28. September im Nürnberger Presseclub. Politiker*innen und die Entscheidungsträger*innen aus dem Bereich der Behindertenhilfe kamen zusammen, um zurück, aber vor allem auch nach vorne zu blicken.
Was ist seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland, speziell in Bayern passiert? „Zu wenig“, findet Barbian deutliche Worte, „wir brauchen einen viel größeren und weiteren Prozess in unserer Gesellschaft, um das erreichen zu können, was gemeint ist“. Nämlich die allgemeinen Menschenrechte auf die Situation von Menschen mit Behinderung anzuwenden.
Bereicherung der menschlichen Vielfalt
Die UN-Konvention fordert einen Paradigmenwechsel. „Früher stand das medizinisch-defizitäre Verständnis von Behinderung im Vordergrund. Behinderung wurde als Nachteil empfunden und Menschen mit Behinderung als Bittsteller*innen wahrgenommen“, so Barbian. Die Rummelsberger Diakonie fördert einen anderen Ansatz: Menschen mit Behinderung sind Träger*innen von Menschenrechten. Politik und Gesellschaft sind in der Pflicht, diese Rechte zu achten, zu gewährleisten und zu schützen. Behinderung wandelt sich vom Defizit zur Bereicherung der menschlichen Vielfalt.
Begegnungen und Kommunikation auf Augenhöhe
Doch wie kommt die Gesellschaft zu einem Umdenken? Samuel Koch liefert in seinem Impulsvortrag einen Lösungsansatz. „Es sind die Begegnungen verschiedener Menschen“, sagt der Schauspieler und Redner, „und die Kommunikation auf Augenhöhe“.
Seine Botschaft: „Wer sich nur um sich selbst dreht, kommt nicht voran“, sagt er, während er sich im Rollstuhl auf der Bühne um die eigene Achse dreht. Man müsse den Blick heben und auf andere schauen, „nicht auf die Steine, die das Leben dir in den Weg legt“.
„Wir sind wertvoll, weil wir sind“
Nach seinem Unfall 2010 in der Sendung „Wetten, dass…“ und der folgenden Querschnittslähmung, „musste ich beim ersten Blick in den Spiegel fast kotzen“, erinnert sich Samuel Koch. Das im Spiegel, das war nicht mehr er selbst. Dinge, die er vorher gerne tat – Wandern, Turnen, Reisen - gingen nicht mehr.
Erst später kam das Bewusstsein, dass nicht unser Tun unseren Wert definiert. „Wir sind wertvoll, weil wir sind“, sagt Koch, „so stelle ich mir auch Gott vor. Er liebt mich, weil ich bin.“ Es entstehe eine extreme Freiheit zu handeln, wenn man sein Bewusstsein in diese Reihenfolge bringe, sagt Samuel Koch.
Auf dem Podium diskutieren Politiker*innen und Rummelsberger Vorstand Karl Schulz über konkrete Hürden für Menschen mit Behinderung
Mehr lesenNürnberg – Inklusion ist ein großes Ziel unserer Gesellschaft. Viele Bereiche des öffentlichen Lebens werden immer inklusiver. Und trotzdem gibt es für Menschen mit Behinderung noch immer große Hürden, die teilweise nur mit enormem bürokratischem Aufwand überwunden werden können.
Beim Rummelsberger Forum kommen Betroffene in Videobotschaften zu Wort und berichten von ihren Erfahrungen. Auf dem Podium antworten Kerstin Celina, Sprecherin für Sozialpolitik (MdL, Die Grünen), Fraktionsvorsitzender des Bezirkstags Mittelfranken Sven Ehrhardt (SPD), religionspolitischer Sprecher Matthias Fischbach (MdL, FDP), stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit und Soziales im Bayerischen Landtag Thomas Huber (MdL, CSU), Bezirkstagspräsident Armin Kroder (Landrat, Freie Wähler) und Vorstand der Rummelsberger Diakonie, Karl Schulz.
Franziska Holzschuh, Leiterin der Redaktion Nürnberg, Region und Bayern beim Verlag Nürnberger Presse, moderiert die Podiumsdiskussion.
Endet das Recht auf selbstbestimmtes Leben, wenn es zu teuer wird?
Im Fall von Bernhard Herlitz ist das bislang der Fall. Er lebt in einer Wohngruppe im Wichernhaus in Altdorf. Der Rentner sitzt im Rollstuhl und kommuniziert mit Hilfe eines Talkers. Sein Traum? „Ich will selbstständig wohnen“, sagt er mit Hilfe einer Computer-Stimme, „ich könnte meinen Hobbys nachgehen, mal essen gehen und müsste nicht immer Rücksicht auf meine Mitbewohner nehmen“. Der Kostenträger bezahlt nicht genug für ausreichend große Wohnung. „Das ist ungerecht, das ist keine Gleichberechtigung“, sagt Herlitz.
Kerstin Celina wirft in die Runde: „Wir müssen darüber sprechen, wie wir ‚angemessenen Wohnraum‘ definieren.“ Die Kostenträger übernehmen in der Regel Kosten für eine Wohnung in der Höhe, die ein Platz in einer Wohngruppe kostet. Wird es teurer, zahlen sie nicht. „Da müssen wir ran. Das kostet aber Geld.“ Bezirkstagspräsident Armin Kroder geht noch weiter: „Wenn wir eine Wohnung in Altdorf finden, dann kriegen wir das hin“, sagt er zu Bernhard Herlitz.
Das Problem ist, es gibt zu wenig barrierefreie Wohnungen. „Wäre es nicht eine Lösung, dass die Regierung festlegt, dass geförderter Wohnraum barrierefrei sein muss?“, fragt Moderatorin Franziska Holzschuh in die Runde. Armin Kroder: „Absolut, das wäre eine Möglichkeit.“
Ist die freie Berufswahl wirklich frei?
Doch nicht nur beim Wohnraum scheitert es an der Kostenübernahme durch den Staat. Kerstin Stewart will eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegehelferin machen. Sie ist gehörlos und benötigt dafür eine*n Dolmetscher*in für Gebärdensprache. Arbeitsagentur, Rentenversicherung und Sozialgericht schieben den Fall hin und her. Schließlich lehnt das Gericht den Antrag auf Kostenübernahme ab. Der Grund? Sie sei nicht arbeitslos und der Beruf sei für sie nicht geeignet.
„Das wiederspricht der freien Berufswahl“, sagt Andreas Schock, stellvertretender Schulleiter der Schule für Heilerziehungspflege in Ebenried. Er steht Kerstin Stewart bei den bürokratischen Hürden zur Seite. „Warum wird Frau Stewart von den Behörden anders behandelt als andere Menschen?“, fragt Andreas Schock.
Mangelhafte Inklusion ist gesamtgesellschaftliches Problem
„Das ist schlichtweg schizophren“, sagt Sven Ehrhardt, Fraktionsvorsitzender des Bezirkstags Mittelfranken, „in der heutigen Zeit, in der wir überall einen Fachkräftemangel haben ihr das nicht zu ermöglichen. Sie wäre ein riesiger Gewinn“. Auch Thomas Huber stimmt dem zu: „Jede Fachkraft, die uns genommen wird, fehlt.“
Karl Schulz, Vorstand der Rummelsberger Diakonie, sieht nur eine Lösung, um für eine bessere Inklusion zu sorgen: „Es gehören viele Menschen an einen Tisch, um dieses gesamtgesellschaftliche Problem zu lösen.“
Recht auf einen Betreuungsplatz
Alle Redner*innen auf dem Podium haben viel zu den Fällen zu sagen. Für das dritte Video des Abends blieb keine Zeit mehr. Die Frage aus der Botschaft von Uwe Stark allerdings bleibt: „Wo bliebt das Recht auf einen Betreuungsplatz für Menschen mit Behinderung?“. Der zweifache Vater ist alleinerziehend, einer seiner Söhne ist Autist. Bis zur Volljährigkeit war er in einer Einrichtung untergebracht. Für die Werkstatt ist Michael nicht geeignet. Aber andere Betreuungsplätze gibt es in der Region kaum. Die Situation bringt Uwe Stark monatelang an seine finanziellen und emotionalen Grenzen. Er wünscht sich mehr Unterstützung aus der Politik.
Rummelsberger Diakonie lädt am Montag, 9. Oktober zur Auftaktveranstaltung „Inklusives Wohnen“ im Nürnberger Land nach Altdorf ein.
Mehr lesenAltdorf – „Wir suchen nach einer Wohnung für unseren Sohn, in der er weiterhin eigenständig leben und die nötige Unterstützung erhalten kann", erzählt Monika Matthews (65). Das Ehepaar Matthews macht sich Gedanken darüber, wie ihr Sohn gut versorgt und begleitet wird, wenn sie das nicht mehr können. Peter Matthews (34) lebt seit neun Jahren in einer Wohnung in Hersbruck und wird von Mitarbeiter*innen des Ambulant unterstützen Wohnens der Rummelsberger Diakonie begleitet. Das Modell funktioniert jedoch nur mit Hilfe der Eltern, die zum Beispiel bei Krankheit oder Urlaub der Assistent*innen einspringen. Diese Situation kennen viele Eltern von Kindern mit einer Behinderung und suchen nach einer Lösung, wie ihre Kinder auch ohne Mithilfe der Eltern gut versorgt sind. Daher stößt die Rummelsberger Diakonie nun im Nürnberger Land ein inklusives Wohnprojekt an, das diese Betreuungslücken schließen soll. Die Eröffnungsveranstaltung findet am Montag, 9. Oktober im Café Kakau, Ohmstraße 1 in Altdorf statt. Der Infoabend beginnt um 18 Uhr.
„Eingeladen sind Menschen mit Behinderungen, Menschen im Autismus-Spektrum und ihre Angehörigen, die in einem inklusiven Umfeld leben möchten", sagt Ingrid Schön, Regionalleiterin der Rummelsberger Behindertenhilfe. Informiert wird über Inklusives Wohnen allgemein und wie das Projekt im Nürnberger Land organisiert werden kann. Außerdem werden anhand einiger Beispiele Projektentwicklungs- und Finanzierungsmöglichkeiten vorgestellt.
Genaue Planungen für das Projekt im Nürnberger Land gibt es noch nicht. „Wir sehen uns als Moderatorinnen und Unterstützer*innen“, sagt Schön. Das Konzept, die Finanzierung und die Baubetreuung soll von den Teilnehmer*innen mitorganisiert und entschieden werden. Offen ist auch noch der Punkt, wie die künftigen Bewohner*innen Inklusion erleben möchten. Möglich ist, dass Menschen mit und ohne Behinderung unter einem Dach wohnen oder dass das Projekt von Menschen mit Behinderung gestartet wird, die in einem inklusiven Umfeld, also etwa in Altdorf oder Lauf, leben möchten. „Wir können die Menschen dann mit unserem Ambulant unterstützten Wohnen in den eigenen vier Wänden begleiten“, verspricht Ingrid Schön.
Die Entstehung inklusiver Wohnprojekte ist auch Holger Kiesel, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung und dem Verein WOHN:SINN – Bündnis für inklusives Wohnen ein großes Anliegen. Mit dem Projekt "Inklusives Wohnen in Bayern stärken" sollen die Rahmenbedingungen für inklusive Wohnformen im Freistaat verbessert werden, wie im Vorwort des Projektberichts betont wird.
Seit Juni 2022 haben sich ein Jahr lang insgesamt 57 Personen in sechs Arbeitsgruppen mit den drängendsten Herausforderungen für inklusives Wohnen auseinandergesetzt. Unter ihnen war auch Regionalleiterin Ingrid Schön, zudem ist die Rummelsberger Behindertenhilfe auch Mitglied bei WOHN:SINN. Die Erfahrungsberichte und Leitfäden bringen die Rummelsberger nun in das geplante Projekt ein.
„Ich finde es klasse, dass die Rummelsberger Diakonie diese Initiative startet“, bedankt sich Monika Matthews und freut sich, interessierte Menschen am Infoabend kennenzulernen.
Für die erste Infoveranstaltung für das inklusive Wohnprojekt am Montag, 9. Oktober, ab 18 Uhr im Café Kakau, Ohmstraße 1 in Altdorf wird um Anmeldung per E-Mail unter inklusives-wohnprojekt(at)rummelsberger.net oder unter 09187 95 47 20 gebeten, bitte auf den Anrufbeantworter sprechen. Weitere Informationen über das inklusive Wohnprojekt sind hier zu finden: rummelsberger-diakonie.de/inklusives-wohnen.
Streuobst-Genuss-Erlebnis-Nachmittag mit Naturpark-Ranger*innen auf der inklusiven Streuobstwiese am Mittwoch, 4.10.23, Campus Haus Weiher.
Mehr lesenZum Streuobst-Genuss-Erlebnis-Nachmittag lädt die Rummelsberger Diakonie am Mittwoch, 4.10.23, von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr auf die inklusive Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus, Weiher 25 in 91217 Hersbruck (Campus Haus Weiher) ein. Die Besucher*innen können mit den Naturpark-Ranger*innen Christine und Johannes vom Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura Äpfel ernten, zu Apfelmus verarbeiten und das Mus frisch genießen. Bitte mitbringen: eine kleine Schale oder einen Becher und einen Löffel. Die Veranstaltung findet nur bei trockenem Wetter statt. Anmeldung bis spätestens Montagabend vor der Veranstaltung bei Alina Stampfl vom Fachbereich Autismus unter stampfl.alina(at)rummelsberger.net oder Christine Berner unter christine.berner(at)naturparkinfo.de.
BEDIA Motorentechnik aus Altdorf stockt Hilfe auf
Mehr lesenAltdorf – Der Übergang in die Schule ist für alle Kinder ein großer Schritt und für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf nochmal ein Stück mehr. Daher hat die Interdisziplinäre Frühförder- und Beratungsstelle des Wichernhauses ein Projekt ins Leben gerufen, diese Kinder und ihre Familien in den Schulstart hinein zu begleiten. Gerlinde Mayer, die Leiterin der Frühförderstelle beschreibt das so: „Die Interdisziplinäre Frühförder- und Beratungsstelle begleitet Familien und deren Kinder oft schon wenige Monate nach der Geburt. Diese langjährige Begleitung endet mit dem Übergang in die Schule, weil die Leistungen der Frühförderung mit Einschulung enden. Gerade für Kinder mit besonderem Förderbedarf ist eine vertraute Person zur Bewältigung dieses wichtigen Übergangs enorm wichtig. Wir können den Kindern Ängste und Unsicherheiten nehmen und ein Netzwerk aufbauen, welches die Familien im Schulalltag nutzen können. Manchmal ist ganz praktische Hilfe nötig, wenn es beispielsweise darum geht, zu Hause einen Arbeitsplatz und Ruhe für die Hausaufgaben zu schaffen“
Der Lions-Club Altdorf fand diese Idee so überzeugend, dass er das Projekt bereits im zweiten Jahr unterstützt. Zehn Familien konnten im letzten Schuljahr begleitet werden und im heuer angelaufenen Schuljahr werden wieder ebenso viele Familien Unterstützung erfahren. Das wurde möglich, weil die Altdorfer Firma BEDIA Motorentechnik GmbH & Co. KG den Betrag großzügig aufstockte.
Der Lions Club Altdorf ist der Interdisziplinären Frühförder- und Beratungsstelle seit einigen Jahren verbunden. Dort werden Kinder von Geburt an mit heilpädagogischen und therapeutischen Angeboten unterstützt, um Beeinträchtigungen der Kinder und mögliche Folgen zu mildern oder gar zu beseitigen. Diese Arbeit führte bereits im Jahr 2009 dazu, dass die Lions die „Stiftung zur Unterstützung der Frühförderung im Wichernhaus Altdorf" errichteten. Auch in diesem Jahr fließt der Erlös aus dem Altstadtfest 2023 wieder in dieses Projekt. „Die Stiftung kann dauerhaft einen Beitrag für diese wichtige Arbeit leisten“, so Holger Schultheis, der amtierende Präsident der Altdorfer Lions. Und Manfred Göhring, Schatzmeister des Hilfswerks ergänzt: „Alleine aus den Activities des Clubs haben wir bisher 40.000 Euro in die Stiftung eingebracht.“
Diakon Thomas Jacoby, Leiter des Wichernhauses, freut sich über die regelmäßige Förderung durch die Lions: „Wir sehen darin ein Zeichen für die Verbundenheit des Clubs mit den Menschen, für die wir da sind.“
Familienaktion zum Erntedank, am Samstag, 30.09.2023, auf der inklusiven Streuobstwiese in Hersbruck.
Mehr lesenFamilienaktion auf der inklusiven Streuobstwiese zum Erntedank „Gottes Baum trägt gute Früchte“, Samstag, 30.09.2023, 15 Uhr bis 18 Uhr, inklusive Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus, Weiher 25 in 91217 Hersbruck (Campus Haus Weiher). Das Programm: Dankgottesdienst, Bauen mit Naturmaterialien, Obsternte, Rätsel und Spiele. Bei Regen findet die Veranstaltung, die zusammen mit dem KiGo-Team Johanneskirche organisiert wird, im Haus Weiher statt. Wer möchte, kann die Erntegaben am Ende der Veranstaltung mit dem Bollerwagen in die Johanneskirche fahren. Telefonischer Kontakt für Nachfragen: 0151 57 60 70 62.
Am Mittwoch, 27.09.2023, von 15 Uhr bis 18 Uhr, auf der inklusiven Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus in Hersbruck.
Mehr lesenSaft pressen aus selbstgeernteten Äpfeln, Mittwoch, 27.09.2023, von 15 Uhr bis 18 Uhr, inklusive Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus, Weiher 25 in 91217 Hersbruck (Campus Haus Weiher). Nachdem die Bäume auf der inklusiven Streuobstwiese dieses Jahr sehr wenig Obst tragen, bitte auch eigenes Obst (gerne Birnen) mitbringen. Außerdem mitzubringen sind Gefäße (Flaschen und Gläser) für den Saft. Anmeldung bis Dienstag, 12 Uhr, vor der kostenfreien Veranstaltung unter streuobstwiese(at)rummelsberger.net oder telefonisch unter 0151 57 60 70 62.
Am Mittwoch, 2. August, von 15 bis 18 Uhr, auf der inklusiven Streuobstwiese auf dem Campus Haus Weiher in Hersbruck.
Mehr lesenAm Mittwoch, 2. August, von 15 bis 18 Uhr, bauen wir auf der inklusiven Streuobstwiese gemeinsam eine Blumenpresse, pressen die gesammelte Pflanzen und erstellen kleine Kunstwerke. Entfalte deine künstlerische Seite und gestalte einzigartige Kunstwerke mit Blumen und Kräutern. Interesse geweckt? Melde dich gerne schon zwei Tage vor der Veranstaltung auf dem Campus Haus Weiher bei Alina Stampfl an unter Telefon: 0151 57 60 70 62 oder per E-Mail an streuobstwiese(at)rummelsberger.net.
In der Förderstätte für Menschen im Autismus-Spektrum in Nürnberg arbeitet Australien-Shepard- Labrador Mix Flake mit.
Mehr lesenNürnberg – Wenn Kathleen Wilfling ihren Hund Flake mit zur Arbeit bringt, dann freuen sich die Teilnehmer*innen der Förderstätte für Menschen im Autismus-Spektrum der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg. Seit vier Monaten darf der Australien-Shepard-Mischling in der Einrichtung mitarbeiten.
„Eigentlich wollten wir nur die Besuchshundeprüfung ablegen, aber dann hat uns der Trainer auf die Idee gebracht, die Ausbildung zum Therapiehund zu absolvieren“, erzählt die 28- jährige Heilerziehungspflegerin. Flake ist erst 1,5 Jahre alt und ein sehr geduldiger und freundlicher Hund, der gerne mit Menschen arbeitet. Die Ausbildung läuft gut, in drei Monaten dürfen die beiden zur Abschlussprüfung in Nürnberg antreten.
Drei Mal die Woche arbeitet Flake an seiner Praxisstelle mit und verbringt Zeit mit den Autist*innen in der Nürnberger Förderstätte. „Am liebsten gehen wir mit zwei oder drei Teilnehmer*innen zusammen spazieren“, erzählt Kathleen Wilfling. Sie sind oft in St. Johannis unterwegs oder auch im Burggraben. „Aber wir fahren auch gerne mit dem Auto zum Marienberg oder in den nahegelegenen Wald oder nehmen die öffentlichen Verkehrsmittel, wenn die Teilnehmer*innen sich das wünschen“, erzählt die Heilerziehungspflegerin.
Und klar, nicht jeder geht gleich offen auf Flake zu. „Wenn wir merken, dass die Menschen Angst haben, dann gehen wir es langsam an“, erklärt die 28-Jährige. Wer keinen engeren Kontakt zum Hund wünscht, muss das auch nicht. Aber es ist schön, wenn die anfängliche Zurückhaltung weicht, wie bei Bernd.
Der junge Mann hatte schlechte Erfahrung mit Hunden gemacht. Bei Flakes ersten Besuchen war er deshalb sehr zurückhaltend. Inzwischen fragt er Kathleen Wilfling aber immer wieder, wann Flake denn wieder dabei ist. Und das ist das Ziel: Spaß mit dem Hund haben, neue Erfahrungen sammeln und gemeinsam Zeit in der Natur verbringen.
Die Schüler*innen der Muschelkinder-Schule in Nürnberg erleben aufregenden Ausflug nach Schloß Thurn.
Mehr lesenNürnberg – Mit einem Hauch von Achterbahn-Nervenkitzel und einer Extraportion Eiscreme-Euphorie haben die Schüler*innen der Schule der Muschelkinder ihren ersten Ausflug nach der Corona-Pandemie genossen. Das Ziel war der Freizeitpark Schloss Thurn. 26 Schüler*innen und 30 Erwachsene, darunter Hausmeister, Fach- und Pflegekräfte, Schulleitung, Tages-Stätten-Leitung, Psychologin und einige Eltern haben den Tag miteinander im Freizeitpark verbracht. Die Kinder und Jugendlichen im Autismus-Spektrum besuchen die Nürnberger Einrichtung der Rummelsberger Diakonie, die organisatorisch zur Comenius-Schule in Hilpoltstein gehört. Das Fazit: Das war so schön, das wollen wir noch einmal erleben!
Die Vorbereitung für diesen ereignisreichen Tag war intensiv. Ein engagiertes Organisations-Team war im Vorfeld vor Ort, um alle Attraktionen zu besichtigen und die Routen entsprechend den Bedürfnissen der jungen Autist*innen festzulegen. Als der Tag endlich anbrach, konnten die Kinder gemeinsam mit ihren Begleiter*innen die Fahrgeschäfte nach Herzenslust ausprobieren. Viele der jungen Abenteurer zeigten sich mutig und wagten sich auf verschiedene Attraktionen. Daniel Siebert (15), der diesen Tag in bester Erinnerung behalten wird, schwärmte von seinen Favoriten, dem Kettenkarussell und der leckeren Eiscreme, die es im Freizeitpark gab.
Der zehnjährige Felix Bernecker berichtete mit strahlenden Augen: „Der Wasserparcours war schön. Ich war auf keiner Achterbahn. Ich war im Butterfly und alle haben geklatscht. Sonst sag ich nix ohne meinen Anwalt.“
Lange Zeit war es für die Schüler*innen der Muschelkinderschule schwierig, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen, und Vorbehalte sowie Ängste begleiteten auch diese Initiative der Schule. Doch das Muschelkinderteam ließ sich nicht entmutigen. Die Vorbereitungen erforderten viel Arbeit und Energie, aber die Beteiligten waren fest entschlossen, diesen besonderen Tag für die Kinder zu ermöglichen.
Nicole Wegmann, Leitung der Ganztagesstätte der Stütz- und Förderklassen, fasste die Erfahrungen so zusammen: „Ich durfte viele lachende und glückliche Gesichter sehen, egal ob klein oder groß. Das war alle Mühe wert.“
Auch die positiven Rückmeldungen einiger Eltern bestärken das Team in seinem Engagement. Ein Elternteil kommentierte: „Es ist schön zu sehen, dass unsere besonderen Kinder an einem ganz normalen Schulausflug teilnehmen können.“ Dieser Ausflug habe nicht nur den Kindern, sondern auch allen Beteiligten gezeigt, dass mit der richtigen Unterstützung und einem herzlichen Miteinander eine unvergessliche und glückliche Zeit möglich sei.
Mitarbeiter*innen und Teilnehmer*innen der Förderstätte in Nürnberger bauen Holzlager für die inklusive Streuobstwiese in Hersbruck.
Mehr lesenNürnberg – Mit den Händen etwas Neues schaffen, macht vielen Menschen Spaß. Auch Thomas Heißwolf (60) und Nico Neuhaus (26) werkeln gerne mit Holz. Im Werkraum der Förderstätte für Menschen im Autismus-Spektrum der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg experimentieren sie mit verschiedenen Hölzern und erledigen Auftragsarbeiten. Gebaut haben sie Kleinmöbel wie Regale, Beistelltische, Kisten und sogar eine große Schaukelliege.
Aktuell haben die Drei ein Holzlager für die inklusive Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus in Hersbruck gefertigt. Aus Latten aus Lärchenholz haben sie ein 1,40 Meter hohes, 1 Meter breites und einen halben Meter tiefes Regal gefertigt, indem nun das Brennholz beispielsweise für Lagerfeuer auf der Wiese gestapelt wird. Alles in allem haben die Drei zwei Arbeitstage investiert. Damit das Holz gegen Hitze, Kälte, Regen und Schnee geschützt ist, haben sie es mit natürlichen Ölen eingelassen.
„Mit Nico und Hao- Kien in der Holzwerkstatt zu arbeiten, macht mir großen Spaß“, erzählt Erzieher Heißwolf. Wenn sie zusammen bohren, raspeln und schrauben, vergeht die Zeit wir im Flug. „Dann können wir zwei Stunden am Stück arbeiten und alle sind zufrieden“, erzählt Heißwolf.
Einen neuen Auftrag hat das Trio bereits angenommen: „Wir bauen demnächst für die Kolleg*innen von der Streuobstwiese ein Regal, auf dem das Dörrobst getrocknet und gelagert werden kann“, freut sich Thomas Heißwolf.
Ralph Eichenseher, Leiter des Fachbereichs Autismus, berichtet über Erfolge und Anstrengungen bei der Mitarbeiterwerbung und -gewinnung.
Mehr lesenHersbruck – Wie im Wetterbericht haben die Hoch und Tiefs bei der Rummelsberger Diakonie Namen. Sie heißen Sabine und Christoph oder Fatima und Gregor. Über ein Hoch freuen sich die Kolleg*innen, wenn in Zeiten der Personalknappheit neue Mitarbeiter*innen im Fachbereich Autismus anfangen. In der Tat haben die vergangenen Monate vor allem eins gelehrt: Auf jedes Tief folgt immer ein Hoch. Denn ein besonders tiefes Tief hing einige Monate über dem Wohnbereich für Menschen im Autismus-Spektrum in Hersbruck. Ralph Eichenseher (43) leitet den Fachbereich seit sieben Jahren. Der studierte Heilpädagoge erklärt im Interview, warum ihn Personalplanung gerade an den Wetterbericht erinnert und dass Dranbleiben und Zuversicht das Wichtigste sind.
Herr Eichenseher, hält das Hoch in Hersbruck noch an?
Ralph Eichenseher: Gerade werden wir vom Wetter wirklich verwöhnt. Die Sonne scheint und häufig weht ein kühles Lüftchen. Das beschreibt aktuell unsere Personalsituation Wir haben 13 sehr gute Bewerbungen erhalten und wir können zehn neue Mitarbeiter*innen einstellen. Das ist wirklich ein Segen. Im März und April sah das ganz anders aus. Da haben mir mehrere Mitarbeiter*innen gesagt, dass sie uns verlassen wollen. Das war schon ein Schock. Ich habe sogar befürchtet, dass wir Klient*innen kündigen müssen. Aber es hat sich wieder einmal bewahrheitet, auf ein Tief folgt immer auch ein Hoch.
Tiefdruckgebiete ziehen ja irgendwann ohne unser Zutun weiter. Bei der Personalsuche funktioniert das heute leider nicht mehr. Was haben Sie in den vergangenen Monaten unternommen, um neue Mitarbeiter*innen zu finden?
Ralph Eichenseher: Da haben viele verschiedene Faktoren positiv zusammengespielt. Seit 2018 verfolgen wir im Fachbereich einen spannenden Ansatz. Wir haben uns überlegt, was uns hilft, unseren Job gut zu machen. Diese Kompetenzen und Stärken haben wir in Workshops herausgearbeitet und als erster Schritt ist unsere Bewerberseite www.jobsplussinn.de entstanden. Dort haben wir echte Mitarbeiter*innen und Klient*innen porträtiert, die berichten, was bei uns so besonders ist. Dieses Konzept funktioniert sehr gut. Aktuell haben wir unsere Stellenausschreibungen überarbeitet und im Nürnberger Land mit den anderen Einrichtungen der Behindertenhilfe eine Personalkampagne mit Großflächenwerbung, Radiospots und Social-Media-Werbung gestartet. Die Bilder für die Aktion haben die Mitarbeiter*innen mit einer Fotobox selbst geschossen. Da sind sehr schöne Bilder entstanden, die jetzt in vielen Büros hängen. Mit der Aktion ist das Wir-Gefühl im Team gewachsen und zufriedene Mitarbeiter*innen sind einfach die besten Werbepartner*innen.
Wie helfen Mitarbeiter*innen denn bei der Personalsuche?
Ralph Eichenseher: Wenn die Kolleg*innen viel Positives berichten können, dann fällt das den Beschäftigten anderer Rummelsberger Einrichtungen auf. Unseren Teamgeist vermitteln die Mitarbeiter*innen beispielsweise bei Hospitationen. Das führt dazu, dass Kolleg*innen gerne bei uns anfangen möchten. Bei internen Bewerbungen haben wir in der Rummelsberger Behindertenhilfe den Grundsatz, Mitarbeiter*innen einen Stellenwechsel im Unternehmen zu ermöglichen. Wenn ich Bewerber*innen habe, die gut ins Team passen und ich sie gerne einstelle, setze ich mich mit ihrer Erlaubnis mit den Vorgesetzten in Verbindung. Wir reden dann offen und so gibt es keinen Ärger. Einige Mitarbeiter*innen nutzen unser Mitarbeiter*innen-Empfehlungsprogramm „Firstbird/Radancy“ und bekommen dann Punkte, die sie gegen Gutscheine eintauschen können. Viele wählen aber auch die Mund-zu-Mund-Propaganda. Im Biergarten erzählen sie Freunden und Bekannten vom Fachbereich, so haben wir schon neue Kolleg*innen eingestellt.
Manchmal hilft bei einem Tief ja auch ein Regenschirm. Arbeiten Sie mit Kolleg*innen von der Zeitarbeit?
Ralph Eichenseher: Das geht aktuell nicht anders. Aber unser Ziel ist, dass wir die Zeitarbeiter*innen Schritt für Schritt durch feste Mitarbeiter*innen ersetzen. Am 4. Oktober von 14 bis 17 Uhr probieren wir ein neues Format aus. Wir laden Interessent*innen zu unserem Mitmach-Mittwoch auf die inklusive Streuobstwiese in Hersbruck ein. Wir wollen Fachkräften die Möglichkeit geben, uns kennenzulernen, ohne wildfremde Menschen durch die Zimmer unserer Klient*innen zu führen. Wir pflücken zusammen Äpfel, verarbeiten sie zu Apfelmus und haben eine gute Zeit. Dazu möchte ich Sie alle herzlich einladen.
Altdorfer Wichernhaus der Rummelsberger Diakonie beschäftigt sich mit Gerechtigkeit
Mehr lesenAltdorf – In der Woche vom 17. bis 21. Juli beschäftigten sich die Schüler*innen des inklusiven Wichernhauses auf vielfältige und kreative Weise mit dem Thema "Kinderrechte - Menschenrechte". Im Rahmen dieser Projektwoche präsentierten sie am Mittwoch die „Verkehrsschilder der Gerechtigkeit“ des Nürnberger Papiertheaters, um auch die Bürger*innen Altdorfs zum Nachdenken anzuregen. Die "Verkehrsschilder der Gerechtigkeit" behandelten ernste Themen unserer Zeit wie Rassismus, Umweltverschmutzung und Gewalt. Neben den Schüler*innen und Mitarbeitenden der Rummelsberger Behindertenhilfe zeigten auch Tessa Ganserer, Schirmherrin der Schule gegen Rassismus und für Courage, der Bürgermeister der Stadt Altdorf, Martin Tabor, der stellvertretende Landrat Robert Ilg sowie Vertreter der Bildungsregion Nürnberger Land Interesse an der kreativen Umsetzung.
„Mein Engagement beim Wichernhaus ist für mich eine Herzensangelegenheit und ich bin sehr dankbar dafür, solche wichtigen Aktionen unterstützen zu dürfen“, so Ganserer. Die gesamte Woche nahmen die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit körperlicher und Mehrfachbehinderung an kreativen Workshops teil. Dabei lernten sie unter anderem die Bedeutung der Demokratie für die Gesellschaft kennen. Im Vorfeld hatten sich die Schulklassen mithilfe von Materialien des Kinderschutzbundes, von UNICEF, der Bundeszentrale für politische Bildung und Aktion Mensch vorbereitet.
Die Hinweissschilder wurden an prominenten Orten in Altdorf aufgestellt und sollen auch über die Projektwoche hinaus den Bürger*innen zeigen, dass Gerechtigkeit keine Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft ist. Das Projekt wurde aus dem Bildungsfonds des Landkreises Nürnberger Land mitfinanziert. Zudem ist eine Fortführung des Projekts im Herbst am Altdorfer Gymnasium geplant.
Fachbereich Autismus organisiert Obstaktion am 26.07.2023 auf dem Campus Haus Weiher in Hersbruck.
Mehr lesenMirabellen ernten und verarbeiten, Mittwoch, 26.07., von 15 bis 18 Uhr auf der inklusiven Streuobstwiese der Rummelsberger Diakonie auf dem Campus Haus Weiher in Hersbruck. Zusammen mit dem Wiesenteam werden die Mirabellen gepflückt, zu Mus verarbeitet und dann genascht. Bei Interesse bitte zwei Tage vor der Veranstaltung bei Alina Stampfl unter Telefon 0151 57 60 70 62 oder per E-Mail streuobstwiese(at)rummelsberger.net anmelden.
Vor dem Umzug in das neue Haus am Brühl ist noch ein wenig Geduld gefragt
Mehr lesenTreuchtlingen Die Rummelsberger Diakonie schlägt ein weiteres Kapitel der Inklusion und des Miteinanders in Treuchtlingen auf. Bereits vor Bezug des Hauses am Brühl waren zahlreiche Gäste eingeladen, um den Neubau zu feiern. Das neue Zuhause für Menschen mit Behinderung bietet 24 Plätze. Es schafft eine moderne und barrierefreie Umgebung für seine zukünftigen Bewohner*innen mitten in Treuchtlingen. Marianne Furtner, als Sprecherin der Bewohner*innen begrüßte ebenso herzlich wie Regionalleiter Dominic Bader die Gäste. Zuvor hatten Dudelsack- und Trommelspiel den Baulärm symbolisch abgelöst und eine feierliche Atmosphäre geschaffen.
Jürgen König, der Leiter des Bereichs „Planung und Bau“ überbrachte Grüße der Regierung von Mittelfranken, dankte allen am Bau Beteiligten und sagte: „Ich wünsche allen, die in diesem Haus wohnen und arbeiten werden, dass es dazu dient, sich hier wohlzufühlen.“
Um das besondere Anliegen der Rummelsberger Dienste für Menschen mit Behinderung zu verdeutlichen, verzichtete der Vorstand der Rummelsberger Diakonie auf ein Grußwort. Stattdessen führte Karl Schulz ein inspirierendes Interview mit dem zukünftigen Bewohner Thomas Sturm: "Wir reden nicht über, sondern mit Menschen mit Behinderung. Es ist uns wichtig, ihre Stimmen zu hören und ihre Bedürfnisse zu verstehen", betonte Schulz. Sturm freut sich auf sein neues Zuhause ebenso wie darauf, dass Kegelbahn und Minigolfanlage für ihn gut zu erreichen sein werden.
Die Bürgermeisterin von Treuchtlingen, Dr. Dr. Kristina Becker, begrüßte die neuen Einwohner*innen und sagte: „Dieses Wohnheim ist ein schöner Schritt in Richtung Inklusion und ein Beispiel dafür, wie Treuchtlingen sich stetig weiterentwickelt." Auch ihr Vorgänger Werner Baum ist erbaut darüber, dass jetzt sicht- und greifbar wird, was sich Stadt und Diakonie gedacht haben, als sie sich für diesen Standort des Hauses entschieden hatten.
Die Eröffnung wurde mit einem Segen für alle, die im Haus leben und arbeiten, von Pfarrerin Jana Menke und Dekan Wolfgang Popp begleitet. Der Segen symbolisiert den Wunsch nach Glück, Gesundheit und Erfüllung für die Bewohner und das gesamte Personal des Wohnheims.
Das Haus am Brühl in Treuchtlingen wird zum Großteil von Menschen aus dem Haus Altmühltal in Pappenheim bezogen. Die Bauzeit betrug etwas mehr als zwei Jahre. Die Rummelsberger Diakonie hat in den Neubau 5,8 Millionen Euro investiert. Doch ohne die Unterstützung vom Freistaat über rund 3,2 Millionen Euro und vom Bezirk Mittelfranken eine halbe Million Euro hätte das Projekt nicht umgesetzt werden können.
Hagenhausener Dorfweihnacht spendet an die Behindertenhilfe der Rummelsberger Diakonie
Mehr lesenHagenhausen - Mit einer Spende von 2.500 Euro aus dem Erlös ihres Benefiz-Weihnachtsmarktes will die Hagenhausener Dorfweihnacht Menschen mit Behinderung eine Freude bereiten: Kleine Herzenswünsche von Bewohner*innen in Einrich¬tun¬gen der Behindertenhilfe der Rummelsberger Diakonie in der Region sollen damit erfüllt werden. Stefan Grunert, erster Vorsitzender der Bewohnervertretung des Wichernhauses, bedankte sich stellvertretend für die großzügige Unterstützung.
Die mittlerweile alljährliche Dorfweihnacht ist im vergangenen Advent sehr gut angenommen worden, berichteten die Mitorganisatorinnen Jutta Nauhardt-Müller und Monika Walter. Möglich wurde dies durch zahlreiche ehrenamtliche Helfer*innen sowie die Hagenhausener Vereine. Das vorweihnachtliche Event fand 2022 erstmalig am neuen Standort beim Hagenhausener Feuerwehrhaus statt. Der Dorfplatz war schön geschmückt und im Kreis reihten sich weihnachtlich dekorierte Stände. Die Besucher*innen konnten leckeres Grillgut und etliche weihnachtliche Köstlichkeiten genießen. Gegen eine kleine Spende gab es vielfältige in Heim- und Handarbeit hergestellte Geschenke zu ergattern.
Das Spendengeld soll nun möglichst bedarfsorientiert eingesetzt werden. Dazu ermitteln die Mitarbeitenden im Case Management der Rummelsberger Diakonie die individuel¬len Herzens¬wünsche der freudig überraschten Menschen mit Behinderung. Im letzten Jahr beispielsweise erhielt ein schwerstbehinderter Bewohner des Wurzhofes in Postbauer-Heng einen Zuschuss zur Kreativtherapie, die ihm hilft, sich selbst besser wahrnehmen zu können. Ein anderer Bewohner, der aufgrund seines Autismus eine Rückzugsmöglichkeit und Ruhe braucht, freute sich über einen neuen Sitzsack für sein Zimmer, den er gerne und häufig nutzt.
Auch wenn gerade der Sommer beginnt, für die Hagenhausener gilt es bereits nach vorne zu schauen, denn nach dem Fest ist vor dem Fest. Daher planen die Veranstaltenden bereits jetzt für die Dorfweihnacht 2023. Die ersten Fäden im Hintergrund müssen schon jetzt gespannt werden und die fleißigen Helferinnen und Helfer machen sich bereits an die Arbeit, wieder ihre kreativen Präsente herzustellen.
Fachbereich Autismus organisiert Kleiderbörse mit Picknick auf dem Campus Haus Weiher in Hersbruck.
Mehr lesenKleidertausch für Groß und Klein mit Picknick, Mittwoch, 14.06., von 15 bis 18 Uhr auf der inklusiven Streuobstwiese der Rummelsberger Diakonie auf dem Campus Haus Weiher in Hersbruck. Für das Picknick bitte eine Decke, Essen und Getränke mitbringen. Für den Kleidertausch können bis zu zehn saubere Kleidungsstücke angeboten werden. Weitere Infos bei Alina Stampfl unter Telefon 0151 57 60 70 62 oder per E-Mail streuobstwiese(at)rummelsberger.net.
Einweihung der Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) und Tagesstruktur für Erwachsene nach dem Erwerbsleben (TENE) am Auhof
Mehr lesenHilpoltstein – Die neue Heilpädagogische Tagesstätte und Tagesstruktur für Erwachsene nach dem Erwerbsleben am Hilpoltsteiner Auhof ist nun offiziell eingeweiht.
Mit einer Extraportion „Auhofspirit“ feierte der Hilpoltsteiner Auhof die feierliche Eröffnung des neu sanierten Gebäudes. Die Schüler*innenband unter der Leitung von Markus Wengler, gefolgt von Eröffnungsreden und einer Andacht, rahmten das Programm rund um die symbolische Schlüsselübergabe ab. Die Gäste, Kinder, Eltern und Senior*innen sowie die Mitarbeitenden vor Ort feierten mit umfangreichem Buffet und Aktionen für Kinder, wie Kinderschminken, Zuckerwatte und einem Glücksrad. Zu den Gästen, von denen sich viele mit einem Grußwort beteiligten, zählten unter anderem Cornelia Breitzke von der Regierung Mittelfranken und Dr. Ludger Hermeler, Geschäftsführer des Sternstunden e.V. sowie Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl. Karl Schulz, Vorstand Dienste der Rummelsberger Diakonie, stellte insbesondere die von Rummelsberg gelebte Vielfalt und damit einhergehende Chancengleichheit in den Fokus. Karl Schulz: „Es ist durch den Umbau und die Erweiterung der TENE auf 34 Betreuungsplätze sowie den insgesamt 88 Plätzen für Kinder- und Jugendliche, ein Haus der Begegnung für junge und alte Menschen im Sinne der Vielfalt entstanden. Ganz nach dem Motto: Am Auhof wird gelebt und der Aufhof lebt.“
Durch die umfangreichen Umbaumaßnahmen entstanden freundliche und helle Räume, in denen sich beide Generationen wohlfühlen und in ihrem Lebensabschnitt individuell weiterentwickeln können. Austoben, lernen, Mitmenschen treffen oder einfach nur das Leben genießen – in der neuen HPT und TENE am Auhof findet das nun im modernen Gebäude statt, für das dennoch die alte Bausubstanz erhalten werden konnte. Regionalleiter Andreas Ammon freut sich sichtlich: „Ein langer, sehr komplexer und kompakter Prozess geht jetzt nach neun Jahren zu Ende. Bei der heutigen Einweihung dürfen wir erleben, wofür wir so viel an Ideen und Arbeit investiert haben. Für alle Menschen, die in den neuen Räumen lernen, spielen und gefördert werden, die hier einen Teil ihres Rentnerlebens genießen und für die Mitarbeiter*innen, die nun in angenehmen Räumen sehr gute Arbeitsbedingungen vorfinden.“
Der Auhof der Rummelsberger Diakonie bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung für alle Bereiche des Lebens Angebote, etwa für Wohnen, Frühförderung, Schule oder Werkstatt. Dieses Jahr wird dort das 70-jährige Jubiläum der Arbeit mit und für Menschen mit Behinderung gefeiert.
Am 21. Mai hat der Auhof der Rummelsberger Diakonie in Hilpoltstein zum Motorradgottesdienst geladen – und 75 Biker*innen rollten an
Mehr lesenHilpoltstein – Bei herrlichem Ausflugswetter mit viel Sonne, etwas Wind und ohne Regen kamen etwa 75 Biker*innen und etliche Bewohner*innen des Auhofs zu einer etwas anderen Andacht zusammen. „Wenn Engel reisen“ war das diesjährige Thema des Motorradgottesdienstes. Der Auhof-Chor und der Gospelchor Siyahamba aus Roth haben den Gottesdienst musikalisch begleitet.
Im Mittelpunkt stand die Geschichte des jungen Tobias, der als Begleiter auf seiner Reise einen Engel dabeihatte, ohne es zu wissen. Der Engel hat Tobias beraten, ihn unterstützt, ihm Mut gemacht, im Tipps gegeben. „Solche Engel haben wir in unserem Leben auch oft an der Seite – etwa, wenn Andere auf uns Rücksicht nehmen im Straßenverkehr, uns warnen, oder uns bitten, die Maschine lieber stehen zu lassen“, sagt Seelsorgerin und Diakonin Bärbel Prager. Oft erkennen wir erst am Ende unseres Weges, dass ein Engel uns begleitet hat.
Den Gottesdienst vorbereitet und durchgeführt haben Brigitte und Werner Schöll, Petra Groß, der katholische Diakon Bernd Grünauer und die evangelische Diakonin und Auhof-Seelsorgerin Diakonin Bärbel Prager.
Im Anschluss folgte die persönliche Segnung der Biker*innen: Auf ihren Maschinen fuhren sie einzeln am Seelsorgeteam vorbei und wurden mit geweihtem Wasser und guten Worten bedacht. Für das leibliche Wohl sorgte das Team des Erlebnisbauernhofes, sodass etliche Biker*innen nach dem Gottesdienst noch ein wenig am Auhof geblieben sind.
Rummelsberger Diakonie gestaltet mit Jugendlichen und Nürnberger Sprayern ihren Vielfaltsstand zum Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg.
Mehr lesenRummelsberg – Verschlusskappe ab, gut schütteln und lossprayen: So in etwa hatte sich Simon (13) das vorgestellt, als er zusagte, den Vielfaltsstand der Rummelsberger Diakonie mitzugestalten. Doch ganz so einfach war es dann doch nicht. Die beiden professionellen Sprayer Bro (47) und Peter (46) aus Nürnberg gaben dem jungen Bewohner des Pädagogisch-Therapeutischen Intensivbereichs (PTI) in Rummelsberg zuerst eine kurze Einführung in die Technik, dann legten die Drei los. Der PTI wurde 2019 neu gebaut. Simon geht in den alten Räumen noch zur Schule und der Innenhof dort wurde nun zum Sprayen genutzt.
Simon hat mit den beiden Experten die obere Hälfte des Rummelberger Vielfaltsstands am Deutschen evangelischen Kirchentag (DEKT) in Nürnberg gestaltet. Gemäß des Rummelsberger Jahresmottos ist „Vielfalt“ dort in mächtigen Buchstaben zu lesen. Gesprayt wurden auch junge Menschen mit verschiedenen Hauptfarben, mit und ohne Behinderung sowie eine Friedenstaube. Die unteren zwei Meter des Messestandes sind erstmal weiß. „Diese wollen wir zusammen mit den Besucher*innen des Kirchentags bunt und vielfältig gestalten“, kündigt Marion Raspiller, Leitung Marketing der Rummelsberger Diakonie an. Die Rummelsberger Diakonie beteiligt sich mit ihrem Vielfaltsstand vom 8. bis 10 Juni am Markt der Möglichkeiten in der Nürnberger Messe in Langwasser.
Noch hängen die knapp sieben Meter Leinwand zum Trocken im verschlossenen Innenhof des PTI-Altbaus. „Wir freuen uns, dass der Stand mit jungen Menschen gestaltet wurde“, sagt Thomas Bärthlein, Regionalleiter der Jugendhilfe im Nürnberger Land. In der Einrichtung der Rummelsberger Diakonie leben 24 Jungen im Alter zwischen elf und 15 Jahren, sie haben einen besonderen Bedarf. Die Kinder und Jugendlichen erhalten in der teilweise geschlossenen Einrichtung eine engmaschige intensive Betreuung.
„Das Sprayen hat mir viel Spaß gemacht“, sagt der 13-Jährige Simon. Auch wenn es gar nicht so einfach war, immer einen guten Abstand zur Leinwand zu finden und mit der Farbe nicht über die Kontur zu sprühen. Auch die beiden Sprayer Bro und Peter sind zufrieden. „Es war schon eine Herausforderung, mit einem jungen Menschen ohne Erfahrung im Sprayen zusammenzuarbeiten, aber es hat super geklappt“, sagt Bro, dessen Künstlername brolove2000 (instagram) lautet. Bro und Peter sprayen schon seit ihrer Jugend und sind inzwischen schon zum zweiten Mal im Auftrag der Rummelsberger Diakonie unterwegs. „Wir haben einen Teil des Außengeländes der neuen PTI gestaltet“, sagt Bro.
Wenn der Stoff getrocknet ist, gehen die Vielfaltsmotive per Kurier nach Nürnberg und werden dort zum Rummelsberger Stand zusammengefügt. Am Donnerstag, 8. Juni öffnet der Markt der Möglichkeiten um 10.30 Uhr. Dann haben die Besucher*innen bis Samstag, 10. Juni, jeweils von 10.30 Uhr bis 18.30 Uhr die Gelegenheit, ihre Interpretation von Vielfalt mit Farbe und Pinsel auf die Stand-Leinwand zu bringen. Ticket für den Deutschen Evangelischen Kirchentag gibt es hier: https://www.kirchentag.de/tickets. Weitere Infos zu den Angeboten der Rummelsberger am Kirchentag in Nürnberg: www.rummelsberger-diakonie.de/kirchentag