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Bayern SPD

Wahlprüfstein 1: Die Rahmenbedingungen für eine inklusive Schule im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention sind derzeit noch unzureichend. Durch welche Maßnahmen zur Verbesserung möchten Sie und/oder Ihre Partei ergreifen, anregen oder durchsetzen?

Antwort der BayernSPD auf die Wahlprüfsteine des Orga- und Planungsteams Fachtag Schulbegleitung der Lernwirkstatt Inklusion und der Rummelsberger Diakonie zur Landtagswahl am 14. Oktober 2018: Kinder und Jugendliche müssen an jeder Schule das bekommen, was sie brauchen, um ihren individuell größtmöglichen Lernerfolg zu erzielen. Das bedeutet, das Lernumfeld, der Unterricht und auch die Assistenz für den einzelnen müssen überall darauf ausgerichtet sein, jeden nach seinen Fähigkeiten zu fördern. Das setzt ein ganzes Bündel an Maßnahmen voraus, die unsere Schulen verändern werden.

Zu allererst muss sich die Haltung verändern: Ein „Du gehörst nicht an diese Schule" verbietet sich. Schule muss die Voraussetzungen dafür schaffen, dass optimale, individuelle Förderung möglich ist. „Inklusion ist Aufgabe aller Schulen", heißt es im Gesetz.Das bedeutet, die Pädagogik/Didaktik muss sich ändern, die Personalausstattung muss sich ändern und die Ausstattung der Schulräume und Gebäude muss sich ändern.

Antwort von Christa Naaß, MdL a.D., Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten, Zweite Vizepräsidentin des Bayer. Bezirketages, Generalsekretärin des Sudetendeutschen Rates: Wir wollen Schulen baulich und personell so ausstatten, dass alle Kinder vom gemeinsamen Lernen profitieren können. Die organisatorische und fachliche Einbindung aller Kräfte in den Unterricht muss aus einer Hand erfolgen. Der Einsatz von Schulbegleitungen von außen für einzelne Kinder wird diesem Anspruch nicht gerecht. In Mittelfranken gibt es durch einen SPD – Antrag aktuell zwei Modellprojekte die andere Formen ausprobieren.

Wahlprüfstein 2: Welche konkreten Ressourcen werden Sie und/oder Ihre Partei bereitstellen, um die individuelle Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung oder mit besonderem Förderbedarf sicherzustellen?

Antwort der BayernSPD auf die Wahlprüfsteine des Orga- und Planungsteams Fachtag Schulbegleitung der Lernwirkstatt Inklusion und der Rummelsberger Diakonie zur Landtagswahl am 14. Oktober 2018: Die Ressourcenbereitstellung orientiert sich in Zukunft für alle Schulen am konkreten Bedarf, der für die Kinder und Jugendlichen notwendig ist. Wenn in einem Schuljahr mehr Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich vonnöten ist, braucht es etwas anderes als wenn im nächsten Jahr Fachkräfte gefordert sind, die im Bereich Sprache fördern können. Eine pauschale Festlegung kann es daher nicht geben. Klar ist allerdings, dass wir viel mehr Lehrkräfte mit Zusatzqualifikationen im Bereich der einzelnen Förderschwerpunkte brauchen, um flexibel reagieren zu können.

Antwort von Christa Naaß, MdL a.D., Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten, Zweite Vizepräsidentin des Bayer. Bezirketages, Generalsekretärin des Sudetendeutschen Rates: Beste Bildung von Anfang an ist der Grundstein einer gelingenden Entwicklung. Dazu ist in den Kitas ausreichendes pädagogisches Personal unterschiedlicher Disziplinen mit ausreichend Zeit für eine altersgerechte Betreuung und eine individuelle Entwicklungsbegleitung der Kinder und ihrer speziellen Bedürfnisse erforderlich. Wir sorgen für eine bessere finanzielle Ausstattung der Kitas durch Anhebung der Basiswerte und eine Differenzierung der Gewichtungsfaktoren.

Wahlprüfstein 3: Um Inklusion angemessen umsetzen zu können, benötigen Schulen zusätzliche Fachkräfte (Stichwort: Multiprofessionelle Teams). Welche Maßnahmen gedenken Sie und/oder Ihre Partei dafür zu ergreifen?

Antwort der BayernSPD auf die Wahlprüfsteine des Orga- und Planungsteams Fachtag Schulbegleitung der Lernwirkstatt Inklusion und der Rummelsberger Diakonie zur Landtagswahl am 14. Oktober 2018: Ausbilden, ausbilden, ausbilden. Um die große Aufgabe zu bewältigen brauchen wir eine Fortbildungsinitiative für die 150.000 Lehrkräfte in Bayern, die an den Schulen bereits unterrichten. Und natürlich muss in der Lehrerbildung das Thema Inklusion und Zusammenarbeit in Multiprofessionellen Teams dezidiert eine Rolle spielen.

Antwort von Christa Naaß, MdL a.D., Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten, Zweite Vizepräsidentin des Bayer. Bezirketages, Generalsekretärin des Sudetendeutschen Rates: In allen Schulen müssen neben Lehrerinnen und Lehrern weitere pädagogische Kräfte wie Sozial-, Heil- und Sonderpädagogen, Erzieher und Heilerziehungspfleger beschäftigt werden, die Unterricht und Lernen gemeinsam gestalten. Darüber hinaus müssen die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit Kinder mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen sich im Schulgebäude bewegen können. Dazu stellen wir die erforderlichen Mittel zur Verfügung. In der Ausbildung jedes Schultyps muss Förderschulpädagogik als Bestandteil festgeschrieben werden.