Ingrid Schön übergibt im Frühjahr 2024 an Ralph Eichenseher
Mehr lesenIngrid Schön ist eine Instanz. Im Jahr 2010 hat sie mit ihrem Team begonnen, die Angebote ambulant unterstütztes Wohnen und Schulbegleitung aufzubauen. Zusammen mit den regionalen Diensten der Offenen Behindertenarbeit und den Beratungsstellen für Menschen mit Epilepsie und erworbener Hirnschädigung bilden sie die Offenen Angebote der Rummelsberger Dienste für Menschen mit Behinderung (RDB). Etwas mehr als 2.800 Klient*innen und ihre Angehörigen nehmen die Angebote jährlich wahr. Ab 2012 ging es um den konzeptionellen und organisatorischen Aufbau der Angebote für erwachsene Autist*innen in Nürnberg und Nürnberger Land, der 2017 zu einer eigenständigen Einrichtung mit Wohnangebot und Förderstätten für aktuell 26 Klient*innen wurde. Der Begriff Autismus ist in der Gesellschaft angekommen und insofern kein Phänomen mehr, das nur in Filmen vorkommt. Auswirkungen, Erscheinungsformen und die täglichen Herausforderungen, der sich Menschen im Autismus-Spektrum und ihre Angehörigen stellen müssen, sind nach wie vor eher in Fachkreisen bekannt. Erfreulich findet Schön, dass sich die Politik mit der Autismus-Strategie Bayern auf den Weg gemacht habe, die Versorgungssituation zu verbessern. Ambulante Angebote und der Bereich Autismus sind für Schön Herzenssache. Hauptberuflich steht sie noch bis zum Frühling zur Verfügung, dann geht sie in den Ruhestand. RDB-Geschäftsführer Karl Schulz ist es gelungen, die Nachfolge frühzeitig zu regeln.
Ralph Eichenseher wird die Aufgabe von Ingrid Schön übernehmen und Chef von rund 350 Mitarbeitenden werden. „Ich mag es, mit Menschen zusammenzuarbeiten,“ sagt Eichenseher. „Jedem mit Achtung und Wertschätzung gegenüber zu treten,“ ist ein Anspruch an sich selbst. Mit dieser Haltung tritt er auch die neue Aufgabe an. Er ist überzeugt davon, dass diese Einstellung ein positives Echo auslöst. Er stützt sich auf seine siebenjährige Erfahrung als Dienststellenleitung. Menschen, so vielfältig sie auch sind, wertschätzend, fördernd und fordernd zu begegnen bleibt seine Devise, gleich ob sie Klient*innen, ihre Angehörigen oder Mitarbeitende sind. Damit können sich alle Anspruchsgruppen auf Kontinuität verlassen, denn auch Schön ist es immer ein Anliegen, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. Sie ist sicher: Eichenseher ist eine gute Wahl. Die beiden arbeiten seit 2016 offen und vertrauensvoll zusammen. Der gelernte Erzieher, Krankenpflegehelfer und studierte Heilpädagoge Eichenseher war bislang für die Angebote Autismus im Nürnberger Land und Nürnberg zuständig. Aus dieser Erfahrung und mit seiner guten Vernetzung innerhalb und außerhalb von Rummelsberg ist er zuversichtlich, den erweiterten Anforderungen gewachsen zu sein. „Ich baue auf mein Erleben, dass wir in Rummelsberg eine starke Gemeinschaft mit vielen Expert*innen auf ihrem jeweiligen Fachgebiet sind,“ vertraut Eichenseher auf ihm bekannte Menschen und Strukturen. Darüber hinaus hat er Freude daran, neue Herausforderungen anzunehmen. Dazu gehört zum Beispiel Erfahrungen damit zu machen, ob Künstliche Intelligenz bei den vielen Aufgaben helfen kann. Als jemand, der viele Jahre Rund-um-die-Uhr-Dienstpläne geschrieben hat, ist er sicher, dass hier eine der ersten entlastenden Einsatzmöglichkeiten für KI sein kann.
Ralph Eichenseher ist 43 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern.
Teilnehmer*innen der Nürnberger Förderstätte für Menschen im Autismus-Spektrum zeigen ihre Arbeiten bei der Adventsfeier am 8. Dezember– Weihnachtsgeschenke und Maßarbeiten jederzeit möglich
Mehr lesenNürnberg – Bereits zum zweiten Mal lädt die Förderstätte für Menschen im Autismus-Spektrum Eltern, Betreuer*innen und Nahestehende zu einer Adventsfeier in die Bucher Straße ein. Am Freitag, 8. Dezember, ab 13 Uhr können sich die Gäste die Arbeiten der 12 Teilnehmer*innen der Förderstätte anschauen. Zu sehen gibt es Ausstellungsstücke aus Holz, wie selbstgebaute Tische, Regale, Dekoartikel, Arbeitskisten, Time-Timer-Halter und vieles mehr.
„Es macht Spaß, sich mit den Angehörigen in weihnachtlicher Atmosphäre zu treffen und sich bei Punsch und Plätzchen auszutauschen“, sagt Anne Bräsick, Fachdienst der Nürnberger Förderstätte. Und es ist auch schön, dass die Familien die gut gearbeiteten Werke der Teilnehmer*innen betrachten können. „Einige unserer Teilnehmer*innen arbeiten mit Begeisterung im Holzwerkraum“, verrät Pädagogin Bräsick.
Einzelne Stücke können bei der Adventsfeier gegen eine Spende und den Materialpreis erworben werden. Die Teilnehmer*innen der Förderstätte nehmen noch weitere Aufträge an. „Wir können auch Maßanfertigungen wie etwa Holzverkleidungen für Papier- und Abfalltonnen herstellen“, informiert Thomas Heißwolf. Bei Bedarf kommen die Teilnehmer*innen auch beim Kunden vorbei und nehmen Maß. „Wir freuen uns über Aufträge und weisen aber immer darauf hin, dass wir nicht unter Zeitdruck arbeiten und somit keine festen Deadlines einhalten können“, sagt Erzieher Heißwolf.
Kleinere, individuelle Arbeiten wie Brotzeitbretter zum Beispiel in Form einer Gitarre, Handy- oder Kochbuchhalter können unter Umständen auch noch vor Weihnachten produziert werden. „Wir können das nicht garantieren, aber unsere Kunden erhalten auf jeden Fall eine schön gestaltete Auftragsbestätigung, die sie unter den Weihnachtsbaum legen können“, verspricht Bräsick.
Wer Interesse an hochwertigen selbstgemachten Holzprodukten hat und weitere Informationen braucht, erreicht Thomas Heißwolf telefonisch unter 0911 92 39 84 55 und per E-Mail unter heißwolf.thomas(at)rummelsberger.net.
Inklusives Wohnprojekt im Nürnberger Land stößt auf großes Interesse - Stammtischtermine 2024 folgen
Mehr lesenAltdorf – „Wir suchen nach einer Wohnung für unseren Sohn, in der er weiterhin eigenständig leben und die nötige Unterstützung erhalten kann", erzählt Monika Matthews (65). Das Ehepaar Matthews macht sich Gedanken darüber, wie ihr Sohn gut versorgt und begleitet wird, wenn sie das nicht mehr können. Peter Matthews (34) ist Autist und lebt seit neun Jahren in einer Wohnung in Hersbruck und wird von Mitarbeiter*innen des Ambulant unterstützen Wohnens der Rummelsberger Diakonie begleitet.
Das Modell funktioniert jedoch nur mit Hilfe der Eltern, die zum Beispiel bei Krankheit oder Urlaub der Assistent*innen einspringen. Diese Situation kennen viele Eltern von Kindern mit einer Behinderung und suchen nach einer Lösung, wie ihre Kinder auch ohne Mithilfe der Eltern gut versorgt sind. Daher hat die Rummelsberger Diakonie im Nürnberger Land ein inklusives Wohnprojekt angestoßen, dass diese Betreuungslücken schließen soll. Das Projekt ist geeignet für Menschen mit Behinderungen sowie Menschen im Autismus-Spektrum, die in einem inklusiven Umfeld leben wollen.
Zur Auftaktveranstaltung Anfang Oktober kamen rund 30 Interessierte. Die Stammtischtermine 2024 werden zeitnah bekannt gegeben. Die Rummelsberger Diakonie übernimmt bei der Projektentwicklung keine offizielle Funktion. „Wir sehen uns als Moderatorinnen und Unterstützer*innen“, sagt Ingrid Schön, Regionalleiterin der Rummelsberger Behindertenhilfe. Vielmehr ist die Idee, dass Konzept, Finanzierung und Baubetreuung von den Teilnehmer*innen mitorganisiert und entschieden werden. „Aktuell haben wir einen harten Kern von 20 Menschen, da können gerne noch Interessierte dazu stoßen. Außerdem freuen wir uns, wenn Fachleute aus der Baubranche oder Finanzprofis ihr Know-how einbringen“, lädt Ingrid Schön neue Mitstreiter*innen ein.
Offen ist auch noch der Punkt, wie die künftigen Bewohner*innen Inklusion erleben möchten. Möglich ist, dass Menschen mit und ohne Behinderung unter einem Dach wohnen oder dass das Projekt von Menschen mit Behinderung gestartet wird, die in einem inklusiven Umfeld, also etwa in Altdorf oder Lauf, leben möchten. „Wir können die Menschen dann mit unserem Ambulant unterstützten Wohnen in den eigenen vier Wänden begleiten“, verspricht Ingrid Schön.
Die Entstehung inklusiver Wohnprojekte ist auch Holger Kiesel, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung und dem Verein WOHN:SINN – Bündnis für inklusives Wohnen ein großes Anliegen. Mit dem Projekt "Inklusives Wohnen in Bayern stärken" sollen die Rahmenbedingungen für inklusive Wohnformen im Freistaat verbessert werden, wie im Vorwort des Projektberichts betont wird.
Seit Juni 2022 haben sich ein Jahr lang insgesamt 57 Personen in sechs Arbeitsgruppen mit den drängendsten Herausforderungen für inklusives Wohnen auseinandergesetzt. Unter ihnen war auch Regionalleiterin Ingrid Schön, zudem ist die Rummelsberger Behindertenhilfe auch Mitglied bei WOHN:SINN. Die Erfahrungsberichte und Leitfäden bringen die Rummelsberger nun in das geplante Projekt ein.
„Ich finde es klasse, dass die Rummelsberger Diakonie diese Initiative startet“, sagt Monika Matthews und bedankt sich auch beim Verein Autismus Mittelfranken, der die Familie mit Tipps und Hintergrundinfos unterstützt hat.
Weitere Informationen über das inklusive Wohnprojekt der Rummelsberger Diakonie sind hier zu finden: rummelsberger-diakonie.de/inklusives-wohnen. Hintergrundinfos zum inklusiven Wohnen lesen Sie hier: https://www.wohnsinn.org
Rummelsberger Diakonie lädt im Advent erstmals zum Schmücken des Christbaums auf dem Campus Haus Weiher in Hersbruck ein.
Mehr lesenHersbruck – In der festlichen Vorweihnachtszeit öffnet die Rummelsberger Diakonie erstmals die Tore des Campus Haus Weiher in Hersbruck (Weiher 25) für eine ganz besondere Aktion: einen gemeinschaftlichen Weihnachtsbaum, der von Klient*innen der Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und allen Bürger*innen aus Hersbruck und Umgebung geschmückt werden kann. Die inklusive Initiative ruft dazu auf, sich aktiv an der weihnachtlichen Gestaltung zu beteiligen. „Lassen Sie uns zusammen eine festliche Atmosphäre im Advent schaffen, die die Herzen erwärmt“, sagt Martin Chmel, Leiter Haus Weiher. Die Aktion startet am ersten Adventssonntag, 3. Dezember. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Jeder ist eingeladen, seinen persönlichen Christbaumschmuck mitzubringen und an der drei Meter großen Fichte anzubringen. Ob selbstgebastelte Dekoration oder traditionelle Weihnachtskugeln – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Und damit sich keiner sorgt, dass er auf eine Leiter steigen muss: „Wir bringen eine Lichterkette an und dekorieren die Spitze des Baums“, verspricht Ralph Eichenseher, Leiter des Fachbereichs Autismus.
Vor dem selbst gestalteten Prachtstück haben Besucher*innen die Möglichkeit, sich zu fotografieren. Diese Aufnahmen können dann als persönliches Motiv für die Weihnachtspost 2023 dienen und somit eine persönliche Note in die Grüße an Familie und Freunde bringen.
Jeden Mittwoch-Nachmittag zwischen 14 Uhr und 17 Uhr steht Projektleiterin Alina Stampfl auf der inklusiven Streuobstwiese gleich neben dem Weihnachtsbaum bereit, um beim Basteln und Aufhängen zu unterstützen. Sie nimmt sich gerne Zeit für persönliche Gespräche und fotografiert auf Wunsch Besucher*innen mit ihrem Baumschmuck. „Die schönsten Bilder könnt ihr auch auf unserem Facebook-Kanal als Kommentar teilen. Eure Kreativität kann so auch digital bewundert werden", ermutigt Alina Stampfl alle Hersbrucker*innen vorbeizukommen. Die sozialen Medien bieten so eine weitere Plattform, um die entstandenen Kunstwerke zu präsentieren und die Gemeinschaft auch online zu zeigen.
Die Rummelsberger Diakonie lädt auch herzlich zur inklusiven Weihnacht mit Punsch und Bratäpfeln zubereitet über dem Lagerfeuer am Mittwoch, 13.12., zwischen 16 Uhr und 18 Uhr auf der inklusiven Streuobstwiese ein. „Machen Sie mit, schmücken Sie den Weihnachtsbaum und schaffen Sie gemeinsam unvergessliche Momente in dieser besonderen Zeit des Jahres“, sagt Ralph Eichenseher vom Fachbereich Autismus.
Jubiläumsfeier für langjährige Bewohner*innen, Beschäftigte der Werkstatt und Mitarbeiter*innen am Hilpoltsteiner Auhof
Mehr lesenHilpoltstein – Zur jährlichen Jubiläumsfeier am Auhof der Rummelsberger Diakonie kamen knapp 100 Menschen, um gemeinsam den besonderen Anlass der 101 Jubilare aus den vergangenen 70 Jahren würdevoll zu feiern. Eingeladen waren neben den Wegbegleiter*innen alle Bewohner*innen, Beschäftigte der Werkstatt und Mitarbeitende, die zehn, 20, 25, 30, 40, 50, 60 oder erstmals unglaubliche 70 Jahre auf ihre gemeinsame Zeit am Auhof zurückblicken können.
Nach der Begrüßung aller Gäste durch Regionalleiter Andreas Ammon zeigte Diakonin Bärbel Prager in ihrer Andacht auf, dass es neben der großen Freude über die vielen Jahre, die erlebt wurden, es auch ein guter Zeitpunkt ist, innezuhalten und auf das Erlebte zurückzublicken. In seinen Grußworten betonte Landrat Ben Schwarz, dass er sich immer wieder freue, an den Auhof zu kommen, denn „alle miteinander in diesem Moment als Menschen erleben zu können, ist viel wert, denn Vielfalt und Menschlichkeit ist das höchste Gut, was wir haben“. Ebenso gratulierte der Hilpoltsteiner Bürgermeister Markus Mahl in seinen Grußworten den zahlreichen Jubilaren am Auhof. Die vielen Jahre lassen erkennen, dass eine langjährige Qualität vorhanden ist. Dass der Auhof gerne feiert und die Feste nimmt, wie sie kommen, führten auch Lukas Keim, Vorsitzender des Werkstattrates, und Sebastian Brandl, Stellvertretender der Bewohnervertretung, in ihren Grußworten auf.
Trotz Krisen Wünsche erfüllt
Andreas Ammon blickte in seiner Rückschau sehr kurzweilig auf die letzten Jahrzehnte anhand geschichtlicher Ereignisse und musikalischer Hits zurück. Viel ist geschehen in den vergangenen Jahrzehnten. Neben all den auch vorhandenen Krisen, Umbrüchen und negativen Erfahrungen gab es ebenso viele Erfolge, eigene Ziele wurden erreicht und Wünsche gingen in Erfüllung. Ganz egal, ob der Weg hierbei aufregend oder gemäßigt verlaufen ist, „der Auhof gehörte immer dazu“, so Ammon. Er betonte insbesondere, dass „alle Jubilare den Auhof zu dem machen, was er heute ist – zu dem, worauf wir stolz sind“.
Im Besonderen freut es den Regionalleiter, dass in diesem Jahr erstmals drei Bewohner, Karl-Heinz Frieser, Klaus Plattner und Hans-Dieter Schneidereit ihr 70-jähriges Heimjubiläum feiern können. Während Plattner und Schneidereit bereits als Kinder ihren neuen Lebensmittelpunkt in den Anfängen des Auhofes fanden, kam Frieser als 15-Jähriger in seine neue Heimat, den Auhof. Alle drei waren bei der Entwicklung von einem Gehöft hin zum Auhof als Stadtteil von Hilpoltstein mit dabei und haben die tragenden Veränderungen miterlebt und mitgestaltet.
„Glück am Auhof zu arbeiten“
Dieses Jahr wurde ebenfalls Frau Christine Otto besonders geehrt, welche seit 40 Jahren als Heilerziehungspflegehelferin im sogenannten „Neubau“ aktuell im Wohnbereich 7/9 tätig ist. Dass Sie nun über ihre Rente hinaus am Auhof arbeitet, zeige, „dass es ein Ausdruck von Vertrauen, Zusammenhalt und vielleicht auch des Glückes ist die Tätigkeit am Auhof
auszuüben“, so Ammon. Helga Rupp und Ludwig Werzinger feierten ebenfalls ihr 40-jähriges Jubiläum, als Beschäftige der Auhof-Werkstätten.
Alle Jubilare mit 25-jährigem Dienstjubiläum haben das goldene Kronenkreuz vom Regionalleiter verliehen bekommen, was zudem das Zeichen von Beständigkeit und Treue zum Ausdruck bringen soll.
Bevor Ammon zum feierlichen Ausklang des Abends überleitete, wandte er sich an alle Jubilare mit den Worten: „Machen wir weiter so, wir brauchen Sie und jede*n Einzelnen von Ihnen, damit die Welt hier bunt und lebenswert bleibt!“.
Herzliche Einladung zum Gemüseeintopf kochen am Mittwoch, 15.11.2023, auf der inklusive Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus in Hersbruck-Weiher.
Mehr lesenHersbuck - Die Rummelsberger Diakonie lädt am Mittwoch, 15.11.2023, 16 Uhr bis 19 Uhr zum Gemüseeintopf kochen und gemeinsam genießen auf die inklusive Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus in Hersbruck-Weiher (Campus Haus Weiher) ein. Bitte mitbringen: Gemüse, Teller und Löffel. Weitere Infos unter streuobstwiese(at)rummelsberger.net oder telefonisch unter 0151 57 60 70 62.
78 neue Kolleg*innen wurden mit einem Willkommenstag begrüßt
Mehr lesenHilpoltstein – Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne: Mit der täglich stattfinden Morgenandacht am Auhof in der Kapelle „Zum guten Hirten“ begann der Willkommenstag für die im vergangenen Jahr neu angefangenen Mitarbeitenden am Auhof in Hilpoltstein. Diakonin Bärbel Prager betonte in ihrer Andacht, dass es immer wieder berührende Begegnungen und Erfahrungen in der Arbeit gibt, die zunächst unerklärlich erscheinen, aber uns nachhaltig berühren. Sie verwies hierbei auf die besondere Bedeutung von Engeln und überreichte symbolisch an jede*n einen Engel als Handschmeichler.
Gestärkt mit dem Segen Gottes für die neue Herausforderung fand beim anschließenden gemeinsamen Stehempfang mit den neuen Mitarbeitenden und deren fachlichen Leitungen bereits ein reger Austausch statt. Regionalleiter Andreas Ammon begrüßte die neuen Kollegen*innen herzlich und freute sich, dass sich so viele für die Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung entschieden haben.
78 neue Mitarbeitende aus 14 Nationen
Im Bereich Wohnen bereichern 47 Kolleg*innen das Team in den unterschiedlichen Wohnbereichen sowie in der Verwaltung und Haustechnik. Weitere 14 Personen sind in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung beziehungsweise in der Förderstätte und im Frühförderbereich tätig. Die Comenius-Schule freut sich über vier Kolleg*innen und in der Hauswirtschaft wird das Team um 13 neue Mitarbeiter*innen ergänzt. Drei junge Menschen mit Behinderung haben ihr Arbeitsleben im Berufs-Bildungs-Bereich der Auhof-Werkstätten angefangen. Neben neuen Vorpraktikant*innen und Auszubildenden zur*zum Heilerziehungspfleger*in bildet der Auhof auch erstmals zwei Erzieher*innen im Rahmen der praxisintegrierten Ausbildung aus. Besonders erfreulich ist, dass sich die Vielfalt der neuen Kolleg*innen nicht nur in den unterschiedlichen Berufsgruppen widerspiegelt, sondern dass Personen aus über 14 Nationalitäten das Auhof-Team verstärken.
Fachwissen trifft Engagement
Nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick der Behindertenhilfe setzte Andreas Ammon den inhaltlichen Schwerpunkt des Willkommenstags auf die Frage, was es für die Mitarbeitenden bedeutet, für einen diakonischen Träger zu arbeiten. Besonders beeindruckte den Regionalleiter, dass sich gleich zu Beginn ohne vorherige Absprachen die neuen Kolleg*innen wie selbstverständlich bei sprachlichen Schwierigkeiten untereinander halfen.
Im anschließenden Austausch war es Ammon besonders wichtig, mit den neuen Mitarbeitenden in Kontakt zu treten und sie zu motivieren in Zukunft ihr umfangreiches Fachwissen und ihr Engagement mit einzubringen.
Am Mittwoch, 11.10.2022, zwischen 15 Uhr bis 18 Uhr auf der inklusive Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus in Hersbruck-Weiher (Campus Haus Weiher).
Mehr lesenDie Rummelsberger Diakonie lädt am Mittwoch, 11.10.2022, zum gemeinsamen Ernten und Obst dörren auf die inklusive Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus in Hersbruck-Weiher (Campus Haus Weiher) ein. Dort kann man zwischen 15 Uhr bis 18 Uhr aus selbstgepflückten Früchten Dörrobst herstellen. Bitte Messer und Schneidebrett sowie ein Tütchen für das gedörrte Obst mitbringen, das am Folgetag abgeholt werden kann. Anmeldung bis Montagabend vor der Veranstaltung unter streuobstwiese(at)rummelsberger.net oder telefonisch unter 0151 57 60 70 62.
Rummelsberger Diakonie fordert einen Paradigmenwechsel in der Inklusion
Mehr lesenNürnberg – Das Rummelsberger Forum beschäftigt sich im Jahr 2023 mit dem Thema Inklusion. „Wenn Sie Menschen auf der Straße ansprechen, was sie darunter verstehen, werden Sie höchst unterschiedliche Antworten erhalten“, sagt Vorstand der Rummelsberger Diakonie Peter Barbian bei der Begrüßung der etwa 120 Gäste am 28. September im Nürnberger Presseclub. Politiker*innen und die Entscheidungsträger*innen aus dem Bereich der Behindertenhilfe kamen zusammen, um zurück, aber vor allem auch nach vorne zu blicken.
Was ist seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland, speziell in Bayern passiert? „Zu wenig“, findet Barbian deutliche Worte, „wir brauchen einen viel größeren und weiteren Prozess in unserer Gesellschaft, um das erreichen zu können, was gemeint ist“. Nämlich die allgemeinen Menschenrechte auf die Situation von Menschen mit Behinderung anzuwenden.
Bereicherung der menschlichen Vielfalt
Die UN-Konvention fordert einen Paradigmenwechsel. „Früher stand das medizinisch-defizitäre Verständnis von Behinderung im Vordergrund. Behinderung wurde als Nachteil empfunden und Menschen mit Behinderung als Bittsteller*innen wahrgenommen“, so Barbian. Die Rummelsberger Diakonie fördert einen anderen Ansatz: Menschen mit Behinderung sind Träger*innen von Menschenrechten. Politik und Gesellschaft sind in der Pflicht, diese Rechte zu achten, zu gewährleisten und zu schützen. Behinderung wandelt sich vom Defizit zur Bereicherung der menschlichen Vielfalt.
Begegnungen und Kommunikation auf Augenhöhe
Doch wie kommt die Gesellschaft zu einem Umdenken? Samuel Koch liefert in seinem Impulsvortrag einen Lösungsansatz. „Es sind die Begegnungen verschiedener Menschen“, sagt der Schauspieler und Redner, „und die Kommunikation auf Augenhöhe“.
Seine Botschaft: „Wer sich nur um sich selbst dreht, kommt nicht voran“, sagt er, während er sich im Rollstuhl auf der Bühne um die eigene Achse dreht. Man müsse den Blick heben und auf andere schauen, „nicht auf die Steine, die das Leben dir in den Weg legt“.
„Wir sind wertvoll, weil wir sind“
Nach seinem Unfall 2010 in der Sendung „Wetten, dass…“ und der folgenden Querschnittslähmung, „musste ich beim ersten Blick in den Spiegel fast kotzen“, erinnert sich Samuel Koch. Das im Spiegel, das war nicht mehr er selbst. Dinge, die er vorher gerne tat – Wandern, Turnen, Reisen - gingen nicht mehr.
Erst später kam das Bewusstsein, dass nicht unser Tun unseren Wert definiert. „Wir sind wertvoll, weil wir sind“, sagt Koch, „so stelle ich mir auch Gott vor. Er liebt mich, weil ich bin.“ Es entstehe eine extreme Freiheit zu handeln, wenn man sein Bewusstsein in diese Reihenfolge bringe, sagt Samuel Koch.
Auf dem Podium diskutieren Politiker*innen und Rummelsberger Vorstand Karl Schulz über konkrete Hürden für Menschen mit Behinderung
Mehr lesenNürnberg – Inklusion ist ein großes Ziel unserer Gesellschaft. Viele Bereiche des öffentlichen Lebens werden immer inklusiver. Und trotzdem gibt es für Menschen mit Behinderung noch immer große Hürden, die teilweise nur mit enormem bürokratischem Aufwand überwunden werden können.
Beim Rummelsberger Forum kommen Betroffene in Videobotschaften zu Wort und berichten von ihren Erfahrungen. Auf dem Podium antworten Kerstin Celina, Sprecherin für Sozialpolitik (MdL, Die Grünen), Fraktionsvorsitzender des Bezirkstags Mittelfranken Sven Ehrhardt (SPD), religionspolitischer Sprecher Matthias Fischbach (MdL, FDP), stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit und Soziales im Bayerischen Landtag Thomas Huber (MdL, CSU), Bezirkstagspräsident Armin Kroder (Landrat, Freie Wähler) und Vorstand der Rummelsberger Diakonie, Karl Schulz.
Franziska Holzschuh, Leiterin der Redaktion Nürnberg, Region und Bayern beim Verlag Nürnberger Presse, moderiert die Podiumsdiskussion.
Endet das Recht auf selbstbestimmtes Leben, wenn es zu teuer wird?
Im Fall von Bernhard Herlitz ist das bislang der Fall. Er lebt in einer Wohngruppe im Wichernhaus in Altdorf. Der Rentner sitzt im Rollstuhl und kommuniziert mit Hilfe eines Talkers. Sein Traum? „Ich will selbstständig wohnen“, sagt er mit Hilfe einer Computer-Stimme, „ich könnte meinen Hobbys nachgehen, mal essen gehen und müsste nicht immer Rücksicht auf meine Mitbewohner nehmen“. Der Kostenträger bezahlt nicht genug für ausreichend große Wohnung. „Das ist ungerecht, das ist keine Gleichberechtigung“, sagt Herlitz.
Kerstin Celina wirft in die Runde: „Wir müssen darüber sprechen, wie wir ‚angemessenen Wohnraum‘ definieren.“ Die Kostenträger übernehmen in der Regel Kosten für eine Wohnung in der Höhe, die ein Platz in einer Wohngruppe kostet. Wird es teurer, zahlen sie nicht. „Da müssen wir ran. Das kostet aber Geld.“ Bezirkstagspräsident Armin Kroder geht noch weiter: „Wenn wir eine Wohnung in Altdorf finden, dann kriegen wir das hin“, sagt er zu Bernhard Herlitz.
Das Problem ist, es gibt zu wenig barrierefreie Wohnungen. „Wäre es nicht eine Lösung, dass die Regierung festlegt, dass geförderter Wohnraum barrierefrei sein muss?“, fragt Moderatorin Franziska Holzschuh in die Runde. Armin Kroder: „Absolut, das wäre eine Möglichkeit.“
Ist die freie Berufswahl wirklich frei?
Doch nicht nur beim Wohnraum scheitert es an der Kostenübernahme durch den Staat. Kerstin Stewart will eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegehelferin machen. Sie ist gehörlos und benötigt dafür eine*n Dolmetscher*in für Gebärdensprache. Arbeitsagentur, Rentenversicherung und Sozialgericht schieben den Fall hin und her. Schließlich lehnt das Gericht den Antrag auf Kostenübernahme ab. Der Grund? Sie sei nicht arbeitslos und der Beruf sei für sie nicht geeignet.
„Das wiederspricht der freien Berufswahl“, sagt Andreas Schock, stellvertretender Schulleiter der Schule für Heilerziehungspflege in Ebenried. Er steht Kerstin Stewart bei den bürokratischen Hürden zur Seite. „Warum wird Frau Stewart von den Behörden anders behandelt als andere Menschen?“, fragt Andreas Schock.
Mangelhafte Inklusion ist gesamtgesellschaftliches Problem
„Das ist schlichtweg schizophren“, sagt Sven Ehrhardt, Fraktionsvorsitzender des Bezirkstags Mittelfranken, „in der heutigen Zeit, in der wir überall einen Fachkräftemangel haben ihr das nicht zu ermöglichen. Sie wäre ein riesiger Gewinn“. Auch Thomas Huber stimmt dem zu: „Jede Fachkraft, die uns genommen wird, fehlt.“
Karl Schulz, Vorstand der Rummelsberger Diakonie, sieht nur eine Lösung, um für eine bessere Inklusion zu sorgen: „Es gehören viele Menschen an einen Tisch, um dieses gesamtgesellschaftliche Problem zu lösen.“
Recht auf einen Betreuungsplatz
Alle Redner*innen auf dem Podium haben viel zu den Fällen zu sagen. Für das dritte Video des Abends blieb keine Zeit mehr. Die Frage aus der Botschaft von Uwe Stark allerdings bleibt: „Wo bliebt das Recht auf einen Betreuungsplatz für Menschen mit Behinderung?“. Der zweifache Vater ist alleinerziehend, einer seiner Söhne ist Autist. Bis zur Volljährigkeit war er in einer Einrichtung untergebracht. Für die Werkstatt ist Michael nicht geeignet. Aber andere Betreuungsplätze gibt es in der Region kaum. Die Situation bringt Uwe Stark monatelang an seine finanziellen und emotionalen Grenzen. Er wünscht sich mehr Unterstützung aus der Politik.
Rummelsberger Diakonie lädt am Montag, 9. Oktober zur Auftaktveranstaltung „Inklusives Wohnen“ im Nürnberger Land nach Altdorf ein.
Mehr lesenAltdorf – „Wir suchen nach einer Wohnung für unseren Sohn, in der er weiterhin eigenständig leben und die nötige Unterstützung erhalten kann", erzählt Monika Matthews (65). Das Ehepaar Matthews macht sich Gedanken darüber, wie ihr Sohn gut versorgt und begleitet wird, wenn sie das nicht mehr können. Peter Matthews (34) lebt seit neun Jahren in einer Wohnung in Hersbruck und wird von Mitarbeiter*innen des Ambulant unterstützen Wohnens der Rummelsberger Diakonie begleitet. Das Modell funktioniert jedoch nur mit Hilfe der Eltern, die zum Beispiel bei Krankheit oder Urlaub der Assistent*innen einspringen. Diese Situation kennen viele Eltern von Kindern mit einer Behinderung und suchen nach einer Lösung, wie ihre Kinder auch ohne Mithilfe der Eltern gut versorgt sind. Daher stößt die Rummelsberger Diakonie nun im Nürnberger Land ein inklusives Wohnprojekt an, das diese Betreuungslücken schließen soll. Die Eröffnungsveranstaltung findet am Montag, 9. Oktober im Café Kakau, Ohmstraße 1 in Altdorf statt. Der Infoabend beginnt um 18 Uhr.
„Eingeladen sind Menschen mit Behinderungen, Menschen im Autismus-Spektrum und ihre Angehörigen, die in einem inklusiven Umfeld leben möchten", sagt Ingrid Schön, Regionalleiterin der Rummelsberger Behindertenhilfe. Informiert wird über Inklusives Wohnen allgemein und wie das Projekt im Nürnberger Land organisiert werden kann. Außerdem werden anhand einiger Beispiele Projektentwicklungs- und Finanzierungsmöglichkeiten vorgestellt.
Genaue Planungen für das Projekt im Nürnberger Land gibt es noch nicht. „Wir sehen uns als Moderatorinnen und Unterstützer*innen“, sagt Schön. Das Konzept, die Finanzierung und die Baubetreuung soll von den Teilnehmer*innen mitorganisiert und entschieden werden. Offen ist auch noch der Punkt, wie die künftigen Bewohner*innen Inklusion erleben möchten. Möglich ist, dass Menschen mit und ohne Behinderung unter einem Dach wohnen oder dass das Projekt von Menschen mit Behinderung gestartet wird, die in einem inklusiven Umfeld, also etwa in Altdorf oder Lauf, leben möchten. „Wir können die Menschen dann mit unserem Ambulant unterstützten Wohnen in den eigenen vier Wänden begleiten“, verspricht Ingrid Schön.
Die Entstehung inklusiver Wohnprojekte ist auch Holger Kiesel, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung und dem Verein WOHN:SINN – Bündnis für inklusives Wohnen ein großes Anliegen. Mit dem Projekt "Inklusives Wohnen in Bayern stärken" sollen die Rahmenbedingungen für inklusive Wohnformen im Freistaat verbessert werden, wie im Vorwort des Projektberichts betont wird.
Seit Juni 2022 haben sich ein Jahr lang insgesamt 57 Personen in sechs Arbeitsgruppen mit den drängendsten Herausforderungen für inklusives Wohnen auseinandergesetzt. Unter ihnen war auch Regionalleiterin Ingrid Schön, zudem ist die Rummelsberger Behindertenhilfe auch Mitglied bei WOHN:SINN. Die Erfahrungsberichte und Leitfäden bringen die Rummelsberger nun in das geplante Projekt ein.
„Ich finde es klasse, dass die Rummelsberger Diakonie diese Initiative startet“, bedankt sich Monika Matthews und freut sich, interessierte Menschen am Infoabend kennenzulernen.
Für die erste Infoveranstaltung für das inklusive Wohnprojekt am Montag, 9. Oktober, ab 18 Uhr im Café Kakau, Ohmstraße 1 in Altdorf wird um Anmeldung per E-Mail unter inklusives-wohnprojekt(at)rummelsberger.net oder unter 09187 95 47 20 gebeten, bitte auf den Anrufbeantworter sprechen. Weitere Informationen über das inklusive Wohnprojekt sind hier zu finden: rummelsberger-diakonie.de/inklusives-wohnen.
Streuobst-Genuss-Erlebnis-Nachmittag mit Naturpark-Ranger*innen auf der inklusiven Streuobstwiese am Mittwoch, 4.10.23, Campus Haus Weiher.
Mehr lesenZum Streuobst-Genuss-Erlebnis-Nachmittag lädt die Rummelsberger Diakonie am Mittwoch, 4.10.23, von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr auf die inklusive Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus, Weiher 25 in 91217 Hersbruck (Campus Haus Weiher) ein. Die Besucher*innen können mit den Naturpark-Ranger*innen Christine und Johannes vom Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura Äpfel ernten, zu Apfelmus verarbeiten und das Mus frisch genießen. Bitte mitbringen: eine kleine Schale oder einen Becher und einen Löffel. Die Veranstaltung findet nur bei trockenem Wetter statt. Anmeldung bis spätestens Montagabend vor der Veranstaltung bei Alina Stampfl vom Fachbereich Autismus unter stampfl.alina(at)rummelsberger.net oder Christine Berner unter christine.berner(at)naturparkinfo.de.
BEDIA Motorentechnik aus Altdorf stockt Hilfe auf
Mehr lesenAltdorf – Der Übergang in die Schule ist für alle Kinder ein großer Schritt und für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf nochmal ein Stück mehr. Daher hat die Interdisziplinäre Frühförder- und Beratungsstelle des Wichernhauses ein Projekt ins Leben gerufen, diese Kinder und ihre Familien in den Schulstart hinein zu begleiten. Gerlinde Mayer, die Leiterin der Frühförderstelle beschreibt das so: „Die Interdisziplinäre Frühförder- und Beratungsstelle begleitet Familien und deren Kinder oft schon wenige Monate nach der Geburt. Diese langjährige Begleitung endet mit dem Übergang in die Schule, weil die Leistungen der Frühförderung mit Einschulung enden. Gerade für Kinder mit besonderem Förderbedarf ist eine vertraute Person zur Bewältigung dieses wichtigen Übergangs enorm wichtig. Wir können den Kindern Ängste und Unsicherheiten nehmen und ein Netzwerk aufbauen, welches die Familien im Schulalltag nutzen können. Manchmal ist ganz praktische Hilfe nötig, wenn es beispielsweise darum geht, zu Hause einen Arbeitsplatz und Ruhe für die Hausaufgaben zu schaffen“
Der Lions-Club Altdorf fand diese Idee so überzeugend, dass er das Projekt bereits im zweiten Jahr unterstützt. Zehn Familien konnten im letzten Schuljahr begleitet werden und im heuer angelaufenen Schuljahr werden wieder ebenso viele Familien Unterstützung erfahren. Das wurde möglich, weil die Altdorfer Firma BEDIA Motorentechnik GmbH & Co. KG den Betrag großzügig aufstockte.
Der Lions Club Altdorf ist der Interdisziplinären Frühförder- und Beratungsstelle seit einigen Jahren verbunden. Dort werden Kinder von Geburt an mit heilpädagogischen und therapeutischen Angeboten unterstützt, um Beeinträchtigungen der Kinder und mögliche Folgen zu mildern oder gar zu beseitigen. Diese Arbeit führte bereits im Jahr 2009 dazu, dass die Lions die „Stiftung zur Unterstützung der Frühförderung im Wichernhaus Altdorf" errichteten. Auch in diesem Jahr fließt der Erlös aus dem Altstadtfest 2023 wieder in dieses Projekt. „Die Stiftung kann dauerhaft einen Beitrag für diese wichtige Arbeit leisten“, so Holger Schultheis, der amtierende Präsident der Altdorfer Lions. Und Manfred Göhring, Schatzmeister des Hilfswerks ergänzt: „Alleine aus den Activities des Clubs haben wir bisher 40.000 Euro in die Stiftung eingebracht.“
Diakon Thomas Jacoby, Leiter des Wichernhauses, freut sich über die regelmäßige Förderung durch die Lions: „Wir sehen darin ein Zeichen für die Verbundenheit des Clubs mit den Menschen, für die wir da sind.“
Familienaktion zum Erntedank, am Samstag, 30.09.2023, auf der inklusiven Streuobstwiese in Hersbruck.
Mehr lesenFamilienaktion auf der inklusiven Streuobstwiese zum Erntedank „Gottes Baum trägt gute Früchte“, Samstag, 30.09.2023, 15 Uhr bis 18 Uhr, inklusive Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus, Weiher 25 in 91217 Hersbruck (Campus Haus Weiher). Das Programm: Dankgottesdienst, Bauen mit Naturmaterialien, Obsternte, Rätsel und Spiele. Bei Regen findet die Veranstaltung, die zusammen mit dem KiGo-Team Johanneskirche organisiert wird, im Haus Weiher statt. Wer möchte, kann die Erntegaben am Ende der Veranstaltung mit dem Bollerwagen in die Johanneskirche fahren. Telefonischer Kontakt für Nachfragen: 0151 57 60 70 62.
Am Mittwoch, 27.09.2023, von 15 Uhr bis 18 Uhr, auf der inklusiven Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus in Hersbruck.
Mehr lesenSaft pressen aus selbstgeernteten Äpfeln, Mittwoch, 27.09.2023, von 15 Uhr bis 18 Uhr, inklusive Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus, Weiher 25 in 91217 Hersbruck (Campus Haus Weiher). Nachdem die Bäume auf der inklusiven Streuobstwiese dieses Jahr sehr wenig Obst tragen, bitte auch eigenes Obst (gerne Birnen) mitbringen. Außerdem mitzubringen sind Gefäße (Flaschen und Gläser) für den Saft. Anmeldung bis Dienstag, 12 Uhr, vor der kostenfreien Veranstaltung unter streuobstwiese(at)rummelsberger.net oder telefonisch unter 0151 57 60 70 62.
Am Mittwoch, 2. August, von 15 bis 18 Uhr, auf der inklusiven Streuobstwiese auf dem Campus Haus Weiher in Hersbruck.
Mehr lesenAm Mittwoch, 2. August, von 15 bis 18 Uhr, bauen wir auf der inklusiven Streuobstwiese gemeinsam eine Blumenpresse, pressen die gesammelte Pflanzen und erstellen kleine Kunstwerke. Entfalte deine künstlerische Seite und gestalte einzigartige Kunstwerke mit Blumen und Kräutern. Interesse geweckt? Melde dich gerne schon zwei Tage vor der Veranstaltung auf dem Campus Haus Weiher bei Alina Stampfl an unter Telefon: 0151 57 60 70 62 oder per E-Mail an streuobstwiese(at)rummelsberger.net.
In der Förderstätte für Menschen im Autismus-Spektrum in Nürnberg arbeitet Australien-Shepard- Labrador Mix Flake mit.
Mehr lesenNürnberg – Wenn Kathleen Wilfling ihren Hund Flake mit zur Arbeit bringt, dann freuen sich die Teilnehmer*innen der Förderstätte für Menschen im Autismus-Spektrum der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg. Seit vier Monaten darf der Australien-Shepard-Mischling in der Einrichtung mitarbeiten.
„Eigentlich wollten wir nur die Besuchshundeprüfung ablegen, aber dann hat uns der Trainer auf die Idee gebracht, die Ausbildung zum Therapiehund zu absolvieren“, erzählt die 28- jährige Heilerziehungspflegerin. Flake ist erst 1,5 Jahre alt und ein sehr geduldiger und freundlicher Hund, der gerne mit Menschen arbeitet. Die Ausbildung läuft gut, in drei Monaten dürfen die beiden zur Abschlussprüfung in Nürnberg antreten.
Drei Mal die Woche arbeitet Flake an seiner Praxisstelle mit und verbringt Zeit mit den Autist*innen in der Nürnberger Förderstätte. „Am liebsten gehen wir mit zwei oder drei Teilnehmer*innen zusammen spazieren“, erzählt Kathleen Wilfling. Sie sind oft in St. Johannis unterwegs oder auch im Burggraben. „Aber wir fahren auch gerne mit dem Auto zum Marienberg oder in den nahegelegenen Wald oder nehmen die öffentlichen Verkehrsmittel, wenn die Teilnehmer*innen sich das wünschen“, erzählt die Heilerziehungspflegerin.
Und klar, nicht jeder geht gleich offen auf Flake zu. „Wenn wir merken, dass die Menschen Angst haben, dann gehen wir es langsam an“, erklärt die 28-Jährige. Wer keinen engeren Kontakt zum Hund wünscht, muss das auch nicht. Aber es ist schön, wenn die anfängliche Zurückhaltung weicht, wie bei Bernd.
Der junge Mann hatte schlechte Erfahrung mit Hunden gemacht. Bei Flakes ersten Besuchen war er deshalb sehr zurückhaltend. Inzwischen fragt er Kathleen Wilfling aber immer wieder, wann Flake denn wieder dabei ist. Und das ist das Ziel: Spaß mit dem Hund haben, neue Erfahrungen sammeln und gemeinsam Zeit in der Natur verbringen.
Die Schüler*innen der Muschelkinder-Schule in Nürnberg erleben aufregenden Ausflug nach Schloß Thurn.
Mehr lesenNürnberg – Mit einem Hauch von Achterbahn-Nervenkitzel und einer Extraportion Eiscreme-Euphorie haben die Schüler*innen der Schule der Muschelkinder ihren ersten Ausflug nach der Corona-Pandemie genossen. Das Ziel war der Freizeitpark Schloss Thurn. 26 Schüler*innen und 30 Erwachsene, darunter Hausmeister, Fach- und Pflegekräfte, Schulleitung, Tages-Stätten-Leitung, Psychologin und einige Eltern haben den Tag miteinander im Freizeitpark verbracht. Die Kinder und Jugendlichen im Autismus-Spektrum besuchen die Nürnberger Einrichtung der Rummelsberger Diakonie, die organisatorisch zur Comenius-Schule in Hilpoltstein gehört. Das Fazit: Das war so schön, das wollen wir noch einmal erleben!
Die Vorbereitung für diesen ereignisreichen Tag war intensiv. Ein engagiertes Organisations-Team war im Vorfeld vor Ort, um alle Attraktionen zu besichtigen und die Routen entsprechend den Bedürfnissen der jungen Autist*innen festzulegen. Als der Tag endlich anbrach, konnten die Kinder gemeinsam mit ihren Begleiter*innen die Fahrgeschäfte nach Herzenslust ausprobieren. Viele der jungen Abenteurer zeigten sich mutig und wagten sich auf verschiedene Attraktionen. Daniel Siebert (15), der diesen Tag in bester Erinnerung behalten wird, schwärmte von seinen Favoriten, dem Kettenkarussell und der leckeren Eiscreme, die es im Freizeitpark gab.
Der zehnjährige Felix Bernecker berichtete mit strahlenden Augen: „Der Wasserparcours war schön. Ich war auf keiner Achterbahn. Ich war im Butterfly und alle haben geklatscht. Sonst sag ich nix ohne meinen Anwalt.“
Lange Zeit war es für die Schüler*innen der Muschelkinderschule schwierig, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen, und Vorbehalte sowie Ängste begleiteten auch diese Initiative der Schule. Doch das Muschelkinderteam ließ sich nicht entmutigen. Die Vorbereitungen erforderten viel Arbeit und Energie, aber die Beteiligten waren fest entschlossen, diesen besonderen Tag für die Kinder zu ermöglichen.
Nicole Wegmann, Leitung der Ganztagesstätte der Stütz- und Förderklassen, fasste die Erfahrungen so zusammen: „Ich durfte viele lachende und glückliche Gesichter sehen, egal ob klein oder groß. Das war alle Mühe wert.“
Auch die positiven Rückmeldungen einiger Eltern bestärken das Team in seinem Engagement. Ein Elternteil kommentierte: „Es ist schön zu sehen, dass unsere besonderen Kinder an einem ganz normalen Schulausflug teilnehmen können.“ Dieser Ausflug habe nicht nur den Kindern, sondern auch allen Beteiligten gezeigt, dass mit der richtigen Unterstützung und einem herzlichen Miteinander eine unvergessliche und glückliche Zeit möglich sei.
Mitarbeiter*innen und Teilnehmer*innen der Förderstätte in Nürnberger bauen Holzlager für die inklusive Streuobstwiese in Hersbruck.
Mehr lesenNürnberg – Mit den Händen etwas Neues schaffen, macht vielen Menschen Spaß. Auch Thomas Heißwolf (60) und Nico Neuhaus (26) werkeln gerne mit Holz. Im Werkraum der Förderstätte für Menschen im Autismus-Spektrum der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg experimentieren sie mit verschiedenen Hölzern und erledigen Auftragsarbeiten. Gebaut haben sie Kleinmöbel wie Regale, Beistelltische, Kisten und sogar eine große Schaukelliege.
Aktuell haben die Drei ein Holzlager für die inklusive Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus in Hersbruck gefertigt. Aus Latten aus Lärchenholz haben sie ein 1,40 Meter hohes, 1 Meter breites und einen halben Meter tiefes Regal gefertigt, indem nun das Brennholz beispielsweise für Lagerfeuer auf der Wiese gestapelt wird. Alles in allem haben die Drei zwei Arbeitstage investiert. Damit das Holz gegen Hitze, Kälte, Regen und Schnee geschützt ist, haben sie es mit natürlichen Ölen eingelassen.
„Mit Nico und Hao- Kien in der Holzwerkstatt zu arbeiten, macht mir großen Spaß“, erzählt Erzieher Heißwolf. Wenn sie zusammen bohren, raspeln und schrauben, vergeht die Zeit wir im Flug. „Dann können wir zwei Stunden am Stück arbeiten und alle sind zufrieden“, erzählt Heißwolf.
Einen neuen Auftrag hat das Trio bereits angenommen: „Wir bauen demnächst für die Kolleg*innen von der Streuobstwiese ein Regal, auf dem das Dörrobst getrocknet und gelagert werden kann“, freut sich Thomas Heißwolf.
Ralph Eichenseher, Leiter des Fachbereichs Autismus, berichtet über Erfolge und Anstrengungen bei der Mitarbeiterwerbung und -gewinnung.
Mehr lesenHersbruck – Wie im Wetterbericht haben die Hoch und Tiefs bei der Rummelsberger Diakonie Namen. Sie heißen Sabine und Christoph oder Fatima und Gregor. Über ein Hoch freuen sich die Kolleg*innen, wenn in Zeiten der Personalknappheit neue Mitarbeiter*innen im Fachbereich Autismus anfangen. In der Tat haben die vergangenen Monate vor allem eins gelehrt: Auf jedes Tief folgt immer ein Hoch. Denn ein besonders tiefes Tief hing einige Monate über dem Wohnbereich für Menschen im Autismus-Spektrum in Hersbruck. Ralph Eichenseher (43) leitet den Fachbereich seit sieben Jahren. Der studierte Heilpädagoge erklärt im Interview, warum ihn Personalplanung gerade an den Wetterbericht erinnert und dass Dranbleiben und Zuversicht das Wichtigste sind.
Herr Eichenseher, hält das Hoch in Hersbruck noch an?
Ralph Eichenseher: Gerade werden wir vom Wetter wirklich verwöhnt. Die Sonne scheint und häufig weht ein kühles Lüftchen. Das beschreibt aktuell unsere Personalsituation Wir haben 13 sehr gute Bewerbungen erhalten und wir können zehn neue Mitarbeiter*innen einstellen. Das ist wirklich ein Segen. Im März und April sah das ganz anders aus. Da haben mir mehrere Mitarbeiter*innen gesagt, dass sie uns verlassen wollen. Das war schon ein Schock. Ich habe sogar befürchtet, dass wir Klient*innen kündigen müssen. Aber es hat sich wieder einmal bewahrheitet, auf ein Tief folgt immer auch ein Hoch.
Tiefdruckgebiete ziehen ja irgendwann ohne unser Zutun weiter. Bei der Personalsuche funktioniert das heute leider nicht mehr. Was haben Sie in den vergangenen Monaten unternommen, um neue Mitarbeiter*innen zu finden?
Ralph Eichenseher: Da haben viele verschiedene Faktoren positiv zusammengespielt. Seit 2018 verfolgen wir im Fachbereich einen spannenden Ansatz. Wir haben uns überlegt, was uns hilft, unseren Job gut zu machen. Diese Kompetenzen und Stärken haben wir in Workshops herausgearbeitet und als erster Schritt ist unsere Bewerberseite www.jobsplussinn.de entstanden. Dort haben wir echte Mitarbeiter*innen und Klient*innen porträtiert, die berichten, was bei uns so besonders ist. Dieses Konzept funktioniert sehr gut. Aktuell haben wir unsere Stellenausschreibungen überarbeitet und im Nürnberger Land mit den anderen Einrichtungen der Behindertenhilfe eine Personalkampagne mit Großflächenwerbung, Radiospots und Social-Media-Werbung gestartet. Die Bilder für die Aktion haben die Mitarbeiter*innen mit einer Fotobox selbst geschossen. Da sind sehr schöne Bilder entstanden, die jetzt in vielen Büros hängen. Mit der Aktion ist das Wir-Gefühl im Team gewachsen und zufriedene Mitarbeiter*innen sind einfach die besten Werbepartner*innen.
Wie helfen Mitarbeiter*innen denn bei der Personalsuche?
Ralph Eichenseher: Wenn die Kolleg*innen viel Positives berichten können, dann fällt das den Beschäftigten anderer Rummelsberger Einrichtungen auf. Unseren Teamgeist vermitteln die Mitarbeiter*innen beispielsweise bei Hospitationen. Das führt dazu, dass Kolleg*innen gerne bei uns anfangen möchten. Bei internen Bewerbungen haben wir in der Rummelsberger Behindertenhilfe den Grundsatz, Mitarbeiter*innen einen Stellenwechsel im Unternehmen zu ermöglichen. Wenn ich Bewerber*innen habe, die gut ins Team passen und ich sie gerne einstelle, setze ich mich mit ihrer Erlaubnis mit den Vorgesetzten in Verbindung. Wir reden dann offen und so gibt es keinen Ärger. Einige Mitarbeiter*innen nutzen unser Mitarbeiter*innen-Empfehlungsprogramm „Firstbird/Radancy“ und bekommen dann Punkte, die sie gegen Gutscheine eintauschen können. Viele wählen aber auch die Mund-zu-Mund-Propaganda. Im Biergarten erzählen sie Freunden und Bekannten vom Fachbereich, so haben wir schon neue Kolleg*innen eingestellt.
Manchmal hilft bei einem Tief ja auch ein Regenschirm. Arbeiten Sie mit Kolleg*innen von der Zeitarbeit?
Ralph Eichenseher: Das geht aktuell nicht anders. Aber unser Ziel ist, dass wir die Zeitarbeiter*innen Schritt für Schritt durch feste Mitarbeiter*innen ersetzen. Am 4. Oktober von 14 bis 17 Uhr probieren wir ein neues Format aus. Wir laden Interessent*innen zu unserem Mitmach-Mittwoch auf die inklusive Streuobstwiese in Hersbruck ein. Wir wollen Fachkräften die Möglichkeit geben, uns kennenzulernen, ohne wildfremde Menschen durch die Zimmer unserer Klient*innen zu führen. Wir pflücken zusammen Äpfel, verarbeiten sie zu Apfelmus und haben eine gute Zeit. Dazu möchte ich Sie alle herzlich einladen.